Im Namen der Elternschaft der Neuköllner Karlsgarten-Schule würde ich gern Folgendes von der Schulstadträtin Karin Korte wissen:
Der Mangel an Schulplätzen in ganz Berlin ist eklatant. Ein Dossier des Landeselternausschusses:
https://leaberlin.de/267-aktuelles/4018-bericht-zur-lea-sitzung-am-10-06-2022-schwerpunkt-themen-schulentwicklungsplanung-und-monitoring) konstatiert:
"Es ist davon auszugehen, dass Berlin immer noch 5% unter einer optimalen Versorgung im Primarbereich liegt (190.000 Primar-Schulplätze, über alle relevanten Schularten). Bis 2026/27 soll dieses Defizit durch die aktuellen Bauvorhaben auf ca. 1% reduziert werden.“
Dies bedeutet: Allein im Grundschul-Bereich fehlen nach derzeitigem Stand fast 10.000 Plätze. Der Bezirk Treptow-Köpenick hat für diese Berlin-weite Prognose in eine eigene Schulentwicklungsplanung übersetzt. Für Neukölln liegt eine solche Planung aber offenbar nicht vor. Die letzte Schulentwicklungsplanung ist nicht mehr aktuell, weil sie nur Zeitraum 2016-2021 abgedeckt. Es ist für Bürger, insb. Eltern, also kaum nachvollziehbar, auf welcher Grundlage der Bezirk Neukölln die Weiterentwicklung seiner Schulkapazitäten plant.
Frage 1:
Mit welchen Schülerzahlen rechnet der Bezirk für die kommenden fünf Jahre in allen Schularten und wie (d.h. bis wann und mit welchem Einsatz finanzieller Mittel) soll die sehr wahrscheinliche Unterversorgung mit Schulplätzen in Neukölln in allen Schularten behoben werden?
Frage 2:
Über den reinen Ausgleich quantitativer Mängel an Schulplätzen hinaus stellen sich für eine zeitgemäße Schulentwicklungsplanung programmatische Fragen. Daher: Welche Leitidee für die Neuköllner Schullandschaft verfolgt das Bezirksschulamt, die auf gesellschaftliche Herausforderungen wie den demografischen Wandel, Zuwanderung, Digitalisierung, zunehmende Ganztagsbetreuung, Nachhaltigkeit und weitere Problemlagen reagiert?