Die wirtschaftliche Leistungskraft und das hohe Niveau der deutschen Forschung und Entwicklung machen die Bundesrepublik Deutschland nach wie vor zu einem herausragenden Operationsgebiet fremder Nachrichtendienste. Gerade Berlin weckt dabei als politisches Kraftzentrum sowie insbesondere aufgrund seiner Entwicklung zu einem der führenden Innovations- und Hightechstandorte viele Begehrlichkeiten. Zahlreiche moderne Technologiezentren sowie Zukunftsorte mit großem Flächenpotenzial haben in der deutschen Hauptstadt eine deutschlandweit einzigartigen Wissenschafts- und Forschungslandschaft entstehen lassen. Darüber hinaus ist Berlin mit etwa 40.000 Gewerbeanmeldungen und mehr als 500 Startup-Gründungen pro Jahr mittlerweile die unangefochtene Gründerhauptstadt Deutschlands.
Das anhaltend intensive Aufklärungsinteresse anderer Staaten und deren Ausspähbemühungen richten sich vor allem gegen Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung. Daraus resultiert ein potentiell enormer Schaden. Ungewollter Abfluss von Know-how gefährdet unmittelbar den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens.
Staaten betreiben Spionageaktivitäten nicht nach einheitlichen Regeln, sondern in Anhängigkeit ihrer speziellen Bedürfnisse. Dabei kommt es auch darauf an, welche (operativen) Möglichkeiten zur Verfügung stehen. So sehen es Staaten mit technologischem Rückstand meist auf bestimmte Forschungsergebnisse oder konkrete Produkte ab, während hoch industrialisierte Länder mehr auf Wirtschafts-, Markt- und Absatzstrategien fokussiert sind.