Hinweise zu Geschäftsreisen ins Ausland

• Vor der Reise
• während der Reise
• nach der Reise

“Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen.”

bq. Zitat: Matthias Clausius, deutscher Dichter 1740-1815.

Damit Sie nur Positives zu erzählen haben, sollte eine Auslandreise schon im Vorfeld gut durchdacht werden.

Im Zeichen der Globalisierung gehören Auslandsreisen für viele Unternehmen zum Arbeitsalltag. Grund für die Reisetätigkeit der Unternehmen kann die Kundenakquise, die Kundenpflege oder der Besuch einer ausländischer Niederlassung des Unternehmens sein. Oft werden bei diesen Reisen sensible Daten in Unterlagen oder in Dateiform auf dem Notebook mitgeführt.

Das Risiko im Ausland Opfer von Wirtschaftsspionage zu werden, sollte nicht unterschätzt werden. Ihr Know-How kann nicht nur durch Diebstahl der Unterlagen oder des Notebooks in fremde Hände geraten, auch subtilere Methoden wie das Social Engineering kann zum Know-How-Abfluss führen. Neben konkurrierenden Unternehmen nutzen auch fremde Nachrichtendienste den Umstand aus, dass Firmengeheimnisse meist unzureichend geschützt bei Geschäftsreisen ins Ausland getragen werden.

Um sich wirkungsvoll vor dem ungewollten Know-How-Transfer zu schützen, sollten folgende Handlungsempfehlungen eingehalten werden:

Vor der Reise

• Informieren Sie sich vor der Reise über die Gefährdungs und Sicherheitslage im Gastland.
• Machen Sie sich mit den Gebräuchen und Gesetzen des Reiselandes vertraut.
• Beachten Sie die Länder- und Reiseinformationen des Auswärtigen Amtes
• Prüfen Sie die Seriosität Ihrer Geschäftsverbindung und Ihres Geschäftspartners.
• Informieren Sie sich über kurzfristige Änderungen der Visavorschriften
• Machen Sie im Visumantrag keine missverständlichen oder abweichenden Angaben zur Person beziehungsweise zum Arbeitgeber.
• Beachten Sie Ein- und Ausfuhrverbote.
• Vermeiden Sie im Gastland kompromittierende Situationen.
• Machen Sie sich nicht erpressbar.
• Wägen Sie Nutzen und Risiken einer Zusammenarbeit mit ausländischen Service- und Sicherheitsfirmen ab.
• Nutzen Sie spezielle Reise-Notebooks mit einer minimalen Konfiguration und speichern Sie nur notwendige Informationen auf Ihrem Computer.
• Schützen Sie Ihren Computer und nutzen Sie komplexe Passwörter sowie aktuelle Virenschutzsoftware.
• Verschlüsseln Sie wichtige Informationen auf Ihrer Festplatte.

Während der Reise

• Führen Sie niemals Gespräche mit Fremden über Reisezweck und Arbeitgeber.
• Seien Sie zurückhaltend bei privaten Kontakten und Begegnungen.
• Werden Sie bei ungewöhnlichen und intensiven Fragestellungen misstrauisch.
• Lassen Sie sensible Firmenunterlagen nie unbeaufsichtigt. Auch der Hotelsafe ist nicht sicher.
• Vernichten Sie nicht mehr benötigte Unterlagen vollständig.
• Nutzen Sie keine geschenkten USB-Geräte, diese können Schadsoftware übertragen.
• Nutzen Sie für sensible Informationsübermittlung nur gesicherte Kommunikationswege. Unverschlüsselte Kommunikation ist gefährdet.
• Seien Sie vorsichtig bei der Nutzung von Mobiltelefonen: Es besteht Abhörgefahr. Manipulierte Mobiltelefone können als Raummikrofone dienen.

Im Notfall stehen Ihnen die diplomatischen und konsularischen Auslandvertretungen der Bundesrepublik Deutschland zur Verfügung.

nach der Reise

Lassen Sie die Reise noch einmal Revue passieren:

• Gab es Besonderheiten bei der Ein- oder Ausreise (zum Beispiel sichtentzogene Kontrolle Ihres Gepäcks;intensive Befragung)?
• Bestand Interesse an Ihrer beruflichen Tätigkeit, das über das normale Maß hinausging?
• Gab es Begebenheiten, mit denen man Sie erpressen könnte oder gar Erpressungsversuche?
• Gab es Kontaktaufnahmen mit unklarer Zielstellung?
• Gab es Versuche, Sie für eine nachrichtendienstliche Tätigkeit zu werben?
• Sind Unterlagen gestohlen worden oder haben Sie das Gefühl, dass Ihr Notebook manipuliert wurde?
• Gab es sonstige Auffälligkeiten?
• Zögern Sie nicht, sich im Verdachtsfall an den Verfassungsschutz zu wenden. Die Verfassungsschutzbehörden können Sie bei der vertraulichen Klärung von Spionageverdachtsfällen unterstützen.