Hinsehen, Erkennen und Handeln: Innensenatorin stellt Kampagne „Das ist Antisemitismus“ vor
Pressemitteilung vom 10.01.2022
Innensenatorin Iris Spranger hat heute vor dem Alten Stadthaus unter dem Motto „Hinsehen, Erkennen und Handeln“ die Kampagne „Das ist Antisemitismus“ vorgestellt. Diese richtet sich bewusst nicht an Betroffene, sondern an Zeuginnen und Zeugen antisemitischer Vorfälle. Antisemitismus ist oft nicht auf den ersten Blick zu erkennen, in vielen Fällen werden Vorfälle weder angezeigt noch dokumentiert. Entsprechend groß ist das Dunkelfeld. Die Kampagne ruft anhand von vier vermeintlich alltäglichen Szenen dazu auf, auf Antisemitismus in jeder Form zu achten und Vorfälle zu melden.
Innensenatorin Spranger sagte anlässlich der Vorstellung der Kampagne: „Der Kampf gegen Antisemitismus ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Das Handeln aller Menschen in unserer Stadt ist gefragt. Hier setzt unsere Dunkelfeldkampagne an: Jede Berlinerin und jeder Berliner kann auf Vorfälle achten, sie benennen, den Betroffenen zur Seite stehen, den Berliner Register- und Meldestellen mitteilen und antisemitische Gewalt zur Anzeige bringen. Gemeinsam können wir so Antisemitismus zielgerichteter bekämpfen.“
„Mit der Kampagne „Das ist Antisemitismus“ können Berliner*innen für verschiedene Ausprägungen des Antisemitismus sensibilisiert werden. Dies wäre ein erster, wichtiger Schritt, denn Sensibilität schärft Aufmerksamkeit und wer aufmerksam ist, schaut hin, lässt Antisemitismus nicht ohne weiteres geschehen und stärkt somit die dessen Bekämpfung.
Gleichzeitig setzt die Kampagne „Das ist Antisemitismus“ ein starkes Zeichen für Toleranz und Vielfalt in unserer Stadt. Karl Popper hätte sinngemäß gesagt: „Keine Toleranz der Intoleranz!“ so Sigmount A. Königsberg, Beauftragter der Jüdischen Gemeinde zu Berlin gegen Antisemitismus und Mitglied des Fachbeirats.
Die Kampagne wurde von der Landeskommission Berlin gegen Gewalt gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus anderen Verwaltungen und der Zivilgesellschaft entwickelt. Ein Fachbeirat aus der jüdischen Community hat die Konzeptionierung mit viel Expertise und Engagement unterstützt. Die Kampagne wird in den nächsten zwei Wochen mit Plakaten, bewegten Bildern und Postkarten in der Stadt zu sehen sein. Darüber hinaus sind Materialien für die schulische und außerschulische Bildungsarbeit in Arbeit. Die Kampagne wird aus dem Fonds zur Unterstützung Betroffener politisch-extremistischer Gewalt finanziert.
Mehr Informationen finden Sie unter: berlin.de/gegen-gewalt
Die Kampagnenmotive und Bildmaterial der Kampagnenvorstellung finden Sie unter: https://cloud.rsm-support.de/index.php/s/PRx3raHgTbDwgYS.
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