Unter dem Begriff “Anti-Antifa” verfolgen vorwiegend “Autonome Nationalisten” in Anlehnung an Terminologie und Vorgehensweise von Linksextremisten ein Konzept zur Erfassung und Veröffentlichung von Daten über politische Gegner. Mit der Begriffswahl wollen sie verdeutlichen, dass ihr Handeln eine Reaktion auf linksextremistische Aktivitäten darstellt und als solche auch militante Aktionsformen umfassen kann. Als Gegner werden jedoch nicht nur Angehörige der “Antifa” betrachtet, sondern auch andere Personen, die sich gegen Rechtsextremismus engagieren, z. B. Lokalpolitiker, Jounalisten und Polizeibeamte.
Die Aktivitäten der “Anti-Antifa” zielen auf die Einschüchterung des Gegners ab. Dies soll u.a. durch die Veröffentlichung persönlicher Daten im Internet oder auf so genannten “Steckbriefen” erreicht werden. Zudem gehören Störungen von Veranstaltungen von Parteien und der Zivilgesellschaft sowie Sachbeschädigungen an Einrichtungen politischer Gegner zur Strategie der “Anti-Antifa”. Auf diese Weise sollen politisch Andersdenkende aus dem öffentlichen Raum bzw. aus dem jeweiligen “Kiez” verdrängt und ein Klima der Angst geschaffen werden.