Gegenüber dem Haushaltsentwurf des Senats vom Juni 2019 ergaben sich Änderungen zum Beispiel aufgrund der Herbst-Steuerschätzung. Die insgesamt schwächere Konjunktur in Deutschland wird auch in Berlin zu geringeren Steuereinnahmen führen (-161 Mio. Euro in 2020; -182 Mio. Euro in 2021). Dies gilt es, durch Pauschale Minderausgaben bei den Senatsverwaltungen und den Bezirken auszugleichen. Änderungen ergeben sich auch durch die Umsetzung des Mietendeckels, der mehr Personal in den Bezirken und der Hauptverwaltung erforderlich macht. Der Haushalt sieht zudem die Einrichtung eines Bodenfonds in Höhe von 250 Mio. Euro zum Ankauf von Grundstücken für die städtische Infrastruktur vor.
Die Mittel zur Fahrzeugbeschaffung von U- und Straßenbahnfahrzeugen für die BVG (Programm „Zukunftssichere Fahrzeugbeschaffung“) sowie die S-Bahn werden massiv aufgestockt. Das erfolgt im Fall der BVG durch Einstellung einer Verpflichtungsermächtigung in Höhe von 1,4 Mrd. Euro und im Fall der S-Bahn durch eine ausgeweitete Instandhaltungsverpflichtung auf 30 Jahre, was Verpflichtungsermächtigungen in Höhe von 2 Mrd. Euro bedeutet. Für die Berliner Bäder-Betriebe wird mehr Planungssicherheit durch Abschluss eines Unternehmensvertrages mit Laufzeit von zehn Jahren geschaffen. Das Volumen hierfür beläuft sich auf 620 Mio. Euro. Auch die Bezirke werden finanziell stärker ausgestattet. Sie erhalten insgesamt 113 Mio. Euro, etwa für eine verbesserte Tagesreinigung in Schulen oder höhere Honorare der Musikschullehrkräfte. Schließlich wird die Hauptstadtzulage in Höhe von monatlich 150 Euro auf die Beschäftigten der LHO-Betriebe und der Kita-Eigenbetriebe ausgeweitet
(insgesamt plus 12 Mio. Euro).
Der jetzt verabschiedete Haushalt löst auch das Versprechen des Senats ein, bei den Gehältern der Landesbeschäftigten an das Durchschnittsniveau aller Bundesländer anzuschließen. Nach der bei den Tarifbeschäftigten 2017 erreichten Angleichung wird 2021 auch die Lücke auch bei der Beamtenbesoldung geschlossen sein. Finanzsenator Kollatz: „Damit kann Berlin weiter seine Attraktivität als Arbeitgeber steigern und hat mit der Hauptstadtzulage die Nase vorn.“