Das Land Berlin will die Gewinnung von neuem Personal für die wachsende Stadt beschleunigen. Neben der stärkeren Anwendung von Sammelverfahren bei Ausschreibungen und Einstellungen liegt das Hauptaugenmerk des Senats dabei auf dem Ausbau sogenannter E-Recruiting-Anwendungen und organisatorischen Verbesserungen in den einzelnen Dienststellen. Das geht aus einem Bericht zur Besetzung von Stellen im Landesdienst hervor, den der Senat in seiner heutigen Sitzung auf Vorlage von Finanzsenator Dr. Matthias Kollatz-Ahnen beschlossen hat und der jetzt dem Abgeordnetenhaus vorgelegt wird.
Senator Dr. Kollatz-Ahnen:
bq. Die Phase des Personalabbaus in Berlin ist weitgehend abgeschlossen. Die Stadt wächst und benötigt selektiv für die Aufgaben der wachsenden Stadt zusätzliches Personal. Der Schwerpunkt der aktuellen Personalpolitik liegt darin, den sich aus der demografischen Entwicklung ergebenden Herausforderungen mit einem modernen Personalmanagement und zeitgemäßen Verfahren bei der Anwerbung und Einstellung von Personal zu begegnen.
Das Land Berlin hat in den Jahren 2014 und 2015 in rund 3.350 Verfahren insgesamt etwa 9.500 unbefristete und 3.500 befristete Stellenbesetzungen vorgenommen. Insbesondere die Einstellung von Nachwuchskräften ist durch Sammelausschreibungs- und -einstellungsverfahren realisiert worden.
Der Finanzsenator betonte, das Land Berlin sei ein attraktiver Arbeitgeber, nicht zuletzt wegen der vielfältigen Tätigkeitsfelder, der guten Vereinbarkeit von Beruf und Familie und der Beschäftigungssicherheit. Diese Vorzüge gelte es noch deutlicher darzustellen, um im Wettbewerb mit anderen öffentlichen und privaten Arbeitgebern auch künftig qualifiziertes und motiviertes Personal für frei werdende Stellen zu gewinnen.
Aus dem Bericht des Senats geht hervor, dass das Land Berlin die Personalrekrutierung verstärkt mittels computer- und webbasierter Medien betreiben und das sogenannte E-Recruiting ausbauen will. Durch die flächendeckende Einführung und Nutzung eines solchen IT-Fachverfahrens können Kommunikationswege verkürzt und Doppelarbeiten bei der Erfassung der Bewerberdaten vermieden werden. Gleichzeitig soll der Online-Kanal als Rekrutierungsweg weiter ausgebaut werden.
Weitere Verfahrensverbesserungen werden durch die Bündelung und Standardisierung von Auswahlprozessen angestrebt. Des Weiteren wird vorgeschlagen, zentrale Einstellungsbüros in den Dienststellen einzurichten, die die Verfahren zügig durchführen. In Kürze wird ein modernes, zentrales Karriereportal online gehen, das Bewerberinnen und Bewerber über freie Stellen im Land Berlin informiert. Außerdem werden die Dienststellen des Landes darin unterstützt, ein modernes Personalmarketing aufzubauen und ihre Recruiting-Verfahren zu professionalisieren.