Ortsteile

Ortsteile des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf

Am 30. September 2004 beschloss die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) für den Bezirk Charlottenburg-Wilmesdorf, folgende sieben Ortsteile zu benennen:

Schloß Charlottenburg

Schloss Charlottenburg

Charlottenburg

Charlottenburg wurde nach dem Bau von Schloss Lietzenburg (seit 1695) von Friedrich I. gegründet und erhielt am 05.04.1705 Stadtrechte. Nach dem frühen Tod der Königin Sophie-Charlotte ließ Friedrich I. das Schloss umbenennen und gab der neuen Stadt ebenfalls den Namen Charlottenburg. Das Dorf Lietzow, 1239 als Lucene erstmals erwähnt, wurde der Stadt Charlottenburg 1720 zugeschlagen. Charlottenburg blieb rund 150 Jahre lang Ackerbürgerstadt. Eine echte städtische Entwicklung setzte erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts mit den ersten Industrieansiedlungen im Spreebogen ein. 1877 tritt Charlottenburg aus dem Kreis Teltow aus und bildet einen eigenen Stadtkreis. Um 1850 hatte Charlottenburg knapp 10.000, 1893 mehr als 100.000, 1900 bereits 182.000 Einwohner. Im Kaiserreich wurde Charlottenburg zur reichsten Stadt Preußens.

Bei der Bildung Groß-Berlins 1920 wurde Charlottenburg als 7. Bezirk nach Berlin eingemeindet. Der Bezirk Charlottenburg wurde *am 01. Januar 2001 mit Wilmersdorf zum neuen Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf.

Vergleiche auch:
Der Wasserturm im Jungfernheide-Park

Der Wasserturm im Jungfernheide-Park

Charlottenburg-Nord

Seit dem Beschluss der BVV vom 30. September 2004 ist Charlottenburg-Nord ein Ortsteil des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf. Dazu gehören die 1956 bis 1961 entstandene Großsiedlung Charlottenburg-Nord, westlich davon der Charlottenburger Teil der 1929 bis 1932 unter der Gesamtleitung von Hans Scharoun und Martin Wagner erbauten Großsiedlung Siemensstadt (sogenannte “Ringsiedlung”) und östlich die 1960 bis 1965 erbaute Paul-Hertz-Siedlung.

Die Gesamtanlage der Großsiedlung Charlottenburg-Nord zwischen Geißlerpfad und Kurt-Schumacher-Damm steht unter Denkmalschutz. Die Gesamtplanung lag bei Hans Scharoun. Die Paul-Hertz-Siedlung und Charlottenburg-Nord gehörten zu einem Planungsgebiet, dessen Strukturmerkmal – unter der Bezeichnung “organischer Städtebau” – die freie Stellung der Baukörper zueinander ohne direkten Bezug zur Straße ist und das als Musterbeispiel für die damaligen Vorstellungen von der “aufgelockerten Stadt” gilt.

Grunewald

Grunewald

Grunewald

Grunewald wurde 1889 auf 234 Hektar Gelände als Villenkolonie gegründet, 1899 selbständige Amtsgemeinde, 1920 als Bestandteil des Bezirks Wilmersdorf nach Berlin eingemeindet und besitzt den natürlichen Halensee und die vier künstlich angelegten Seen Diana-, Hertha-, Koenigs- und Hubertussee. Die Hauptdurchgangsstraße ist die Koenigsallee.

Mit dem Ausbau des Kurfürstendammes zum Prachtboulevard des Berliner Westens entstand seit 1889 an seinem westlichen Ende ein neues nobles Wohnviertel, die Villenkolonie Grunewald. Fürst Bismarck persönlich hatte dafür gesorgt, dass der preußische Fiskus 234 Hektar Waldgebiet an ein Bankenkonsortium verkaufte, das im Gegenzug die Finanzierung zum Ausbau des Kurfürstendamms übernahm. 1886 – mit der Eröffnung der Dampfstraßenbahn von Bahnhof Zoo nach Halensee – wurde der neue Boulevard eingeweiht und entwickelte sich schnell zur City-Filiale des Neuen Berliner Westens mit zahlreichen Cafés, Ladengeschäften, Revuetheatern, Tanzlokalen und Kinos.

Das für die Villenkolonie vorgesehene sumpfige Waldgelände wurde zunächst trockengelegt, wodurch die künstlich angelegten Grunewaldseen Diana-, Koenigs-, Hertha- und Hubertussee entstanden. In der Kolonie Grunewald siedelten sich vor allem Bankiers, Unternehmer, Professoren, erfolgreiche Künstler und Schriftsteller an und genossen bis zur Eingemeindung nach Berlin im Jahre 1920 die Steuervorteile der Landgemeinde Grunewald. Die damals weltbekannte Opernsängerin Lilli Lehmann zählte zu den der ersten Bewohnerinnen, es folgten Persönlichkeiten wie der ehemalige deutsche Außenminister Walther Rathenau, der Physiker Max Planck, der Theaterkritiker Alfred Kerr, die Schriftsteller Gerhart Hauptmann, Vicki Baum, Lion Feuchtwanger, der Verleger Samuel Fischer, die Bankiers Franz und Robert von Mendelssohn, die Verlegerfamilie Ullstein und viele andere. Bis in die dreißiger Jahre hinein prägten diese Bewohner den Ruf der Villenkolonie als kulturelles Zentrum.

Seit 2009 wird auf dem 100.000 m² großen Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs Grunewald zwischen der Trabener Straße und den Bahngleisen rund um die neu angelegte Hilde-Ephraim-Straße eine neue Wohnsiedlung mit rund 100 Villen auf jeweils rund 1.000 m² großen Grundstücken errichtet.

Vergleiche auch: Geschichte der Villenkolonie Grunewald

Halensee

Halensee

Der historisch gewachsene Wilmersdorfer Stadtteil wurde durch Beschluss der BVV vom 30. September 2004 zum Ortsteil des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf am westlichen Ende des Kurfürstendammes. Er schließt nordöstlich an den Ortsteil Grunewald an und wird begrenzt durch die Stadtbahn und Ringbahn, Cicerostraße, Hochmeisterplatz, Lehniner Platz und Damaschkestraße.

Halensee wurde benannt nach dem gleichnamigen See. 1872 kaufte Johann Anton Wilhelm von Carstenn über den von ihm gegründeten Berlin-Charlottenburger Bauverein das Gelände zwischen Leibnizstraße und Grunewald für fünf Mark pro Quadratmeter, um hier eine Villenkolonie zu errichten. Einige Villen entstanden zwar, aber sie wurden am Ende des 19. Jahrhunderts wieder abgerissen, als die Mietshaussiedlung entstand, wie sie bis heute existiert. Haupteinkaufsstraße ist neben dem Kurfürstendamm die Westfälische Straße.

Rathaus Schmargendorf

Rathaus Schmargendorf

Schmargendorf

1354 erstmals urkundlich erwähnter Ort, seit 1899 selbständiger Amtsbezirk, bei der Bildung Groß-Berlins 1920 in den Bezirk Wilmersdorf integriert, heute einer der sieben Ortsteile von Charlottenburg-Wilmersdorf. Bis heute eigenständiger, eher kleinstädtischer Charakter mit eigenem Ortszentrum in der Breiten Straße und Berkaer Straße. In Brandenburg gibt es mehrere Orte mit dem Namen Schmargendorf. Er entstand aus Margrevendorf = Markgrafendorf. Bereits im 15. Jahrhundert hatten die von Wilmersdorffs Besitz in Schmargendorf. In einem Schreiben von 1275 wird ein Ort namens “Markgrevendorf” erwähnt, dessen Kirche dem Patronat des Stiftes Coswig unterstellt wird. Es ist allerdings eher unwahrscheinlich, dass es sich dabei um Schmargendorf bei Berlin handelt.

Literatur: Frisch, Helga: Schmargendorf – Vom Bauerndorf zum noblen Ort im Westen Berlins, Berlin 2012

Siehe auch: Geschichte Schmargendorfs

Olympiastadion

Olympiastadion Berlin

Westend

Seit dem Beschluss der BVV vom 30. September 2004 ist Westend ein Ortsteil des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf. Der Ortsteil umfasst neben der 1866 entstandenen Villenkolonie Westend die Siedlungen Neu-Westend, Eichkamp, Heerstraße, Pichelsberg und den östlichen Teil der Siedlung Ruhleben.

Im Ortsteil Westend befinden sich 232 Denkmalschutz-Objekte; davon 165 Baudenkmale, 9 Bauensembles, 24 Gartendenkmale und 43 bauliche Gesamtanlagen.

Schoeler-Schlösschen und Schoelerpark mit Wohnanlage

Schoeler-Schlösschen und Schoelerpark mit Wohnanlage

Wilmersdorf

Der Name lässt auf die ländliche Vergangenheit Wilmersdorfs schließen. Den Kern des Angerdorfes bildete die Wilhelmsaue; Straßennamen wie Blisse-, Mehlitz, Schramm-, oder Gieselerstraße erinnern an alte Wilmersdorfer Bauerngeschlechter.

Der Ort wurde 1293 als “Wilmerstorff” erstmals urkundlich erwähnt. Zur Gründung des Deutschen Kaiserreichs 1871 zählte Wilmersdorf rund 1700 Einwohner. Am 20. August 1906 erhielt der Ort Stadtrechte, ein Jahr später, 1907, wurde er als eigenständiger Stadtkreis aus dem Landkreis Teltow herausgelöst. Um 1910 lag die Einwohnerzahl bei 100.000. 1920 wurde Wilmersdorf zusammen mit Grunewald und Schmargendorf als 9. Bezirk nach Groß-Berlin eingemeindet.

Am 01. Januar 2001 wurde Wilmersdorf mit Charlottenburg zum neuen Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf zusammen gelegt. Am 30. September 2004 wurde Wilmersdorf durch BVV-Beschluss zu einem von 7 Ortsteilen von Charlottenburg-Wilmersdorf.

Auf der Zeichnung der Wilhelmsaue von 1797 ist die 1791 nach einem Brand wiederaufgebaute Dorfkirche zu sehen. Nach dem Bau der neuen Auenkirche wurde sie 1898 gegen den Willen der Bevölkerung abgerissen.

Vergleiche auch:

Karten des Bezirks

  • Ortsteile des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf entsprechend dem Beschluss der BVV vom 30.09.2004

    Ortsteile des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf entsprechend dem Beschluss der BVV vom 30.09.2004

  • Ortsteile des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf entsprechend dem Beschluss der BVV vom 30.09.2004
  • Ortsteile Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf

    Ortsteile Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf

  • Ortsteile des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf (farbige Karte)

    Hier finden Sie nochmal die farbige Karte des Bezirks inkl. Straßennamen entsprechend des Beschluss der BVV vom 30. September 2004 in voller Größe als PDF.

    PDF-Dokument (4.4 MB)

Villen, Landhäuser, Wohnanlagen und -häuser