Mittlerweile ist Wohnen in Berlin zu einem der brisantesten Themen der Stadtgesellschaft und der Stadtentwicklung geworden. Verdrängungen und Räumungen von nicht-kommerziellen Orten, eine steigende Zahl von Luxussanierungen und -bauten sowie immer knapper werdender sozialer Wohnraum belegen dies eindrücklich. Damit sehen sich die Bürger:innen Berlins beim Thema Wohnen einer sich kontinuierlich verschärfenden Entwicklung gegenüber. Dasselbe gilt für die sinkende Anzahl selbstverwalteter, oft queerer Freiräume, die vor allem durch die Hausbesetzer:innen-Welle Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre in Berlin entstanden sind. Ein aktuelles Beispiel dieser dramatischen Entwicklungen lässt sich an der Situation des Tuntenhauses in der Kastanienallee nachzeichnen. Einer der letzten queeren Lebensorte dieser Art war zwischenzeitlich akut von der Verdrängung bedroht und konnte erst Mitte Mai 2024 auf Grundlage des bezirklichen Vorkaufsrechts gerettet werden. Zugleich entstehen neue Orte in Trägerschaft von RuT und der Schwulenberatung. Dies wollen wir zum Anlass nehmen, um über queeres Wohnen und queere Lebensorte in Berlin zu diskutieren. Wir wollen einen historischen Blick in die Zeit der Räumung der Mainzer Straße in Friedrichshain Ende der 80er Jahre werfen, bei der auch das Tuntenhaus Forellenhof sein Ende fand. Was können wir mit dem kritischen Blick in die Geschichte auch für die wohnungspolitische Situation in Berlin jetzt lernen? Welche Projekte zum Thema queeres Wohnen und Leben gibt es aktuell in Berlin und was sind deren Herausforderungen und Forderungen in Bezug auf stadtpolitische Entwicklungen?
Wohnen um zu bleiben! Queere Lebensorte in Berlin
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Mitwirkende:
Historischer Input: Dirk Ludigs (Autorin, Journalist, Aktivist) Podiumsteilnehmende:- Brigitte Oytoy, ehemalige Bewohnerin und Kollektivangehörige der Kampagne zur Rettung des Tuntenhauses, Community Organizerin
- Jutta Brambach, Geschäftsführung und Projektleitung RuT-Wohnen
- Dirk Ludigs
- Kathrin*Schulz (queer home*- Wohnraumberatung für LSBTI Q* in Berlin)
Moderation: Melike Çınar (Berliner Landeszentrale für politische Bildung)
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Kooperationspartner:
Spinnboden Archiv
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Datum:
Freitag, 14. Juni 2024
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Zeit:
19.00–21.00 Uhr
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Ort:
Berliner Landeszentrale für politische Bildung, Besuchszentrum Ostkreuz, Revaler Straße 29, 10245 Berlin / Stadtplan
Barrierefreiheit:
Erläuterung der Symbole zur Barrierefreiheit -
Entgelt:
Die Teilnahme ist entgeltfrei.
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Anmeldung:
Melden Sie sich bitte online an
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iCalendar:
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Ansprechperson:
Melike B. Ҫınar, E-Mail, Telefon (030) 90249 3058