»Nichts ist, wie es scheint.« »Wir werden von mächtigen Akteuren kontrolliert, die im Geheimen über uns regieren.« So oder so ähnlich klingen Verschwörungserzählungen. Dabei werden Gegentheorien zu aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen oder historischen Ereignissen entwickelt. Das kann schnell gefährlich werden.
Typisch für Verschwörungserzählungen: Sie liefern einfache Erklärungen für schwer greifbare Ereignisse. Für sie gibt es nur das Gute oder das Böse. Damit geben sie vermeintlich Halt. Aber manche Dinge sind eben nicht einfach. Unsere Welt – und unsere Probleme – sind sehr komplex.
Verschwörungserzählungen finden immer schnell Schuldige für ein Problem – Sündenböcke oder geheim wirkende Mächte. Aus ihrer Sicht geschieht nichts zufällig oder ohne Absicht.
Verschwörungserzählungen vermischen Realität und Fiktion. Vernunft und Schwurbelei. Sie sind ein Sammelbecken für gezielte Falsch- und Desinformationen, vermitteln Feindbilder und stellen die freiheitlich-demokratische Grundordnung in Frage. Antisemitismus, Rassismus, Sexismus oder Homophobie sind oft Teil ihrer Erklärungsmodelle.
Menschen, die Verschwörungserzählungen teilen, stellen sich oft als »aufgewacht« dar. Sie empfinden sich als Elite, weil sie angeblich das Problem erkannt und die Lösung gefunden haben. Zu einem Gespräch sind sie meist nur mit Gleichgesinnten bereit.
Wenn Ihnen eine Antwort auf eine komplexe Frage oder Ereignis zu simpel vorkommt oder nicht ganz schlüssig wirkt: prüfen Sie die Quellen. Woher kommt die Information? Ist die Lösung vielleicht doch nicht so eindeutig? Auch Freund:innen, Familie oder Beratungsstellen können helfen, schwierige Themen zu verstehen.
Im öffentlichen Raum sollten Verschwörungserzählungen nicht unwidersprochen bleiben. Der direkte Widerspruch, eine Frage nach der Quelle für eine Behauptung oder ein Hinweis auf korrekte Infos sind wichtig, damit sich solche Erzählungen nicht verfestigen.