Algorithmen sind programmierte Regeln, nach denen ein Computer arbeitet. Sie entscheiden, was für Inhalte in Ihren Feeds angezeigt werden. Bei jedem Klick laufen automatisierte Prozesse im Hintergrund, die Ihre Interessen einordnen. Zum Beispiel bei Facebook oder einer Google-Suche. Dabei spielen viele Faktoren eine Rolle: Beispielsweise wie lange Sie sich ein Video anschauen, oder welche Posts Sie liken oder teilen und welche Suchbegriffe Sie eingeben.
Wenn Sie sich gerne süße Katzenvideos ansehe, werden Ihnen also immer öfter Inhalte und Werbung zu Katzen angezeigt. Und das ist auch gar nicht schlimm, solange es nur um Katzen geht. Wer mag keine niedlichen Tiere, die in die Kamera gähnen?
Aber bei politischen oder sozialen Themen ist Vielfalt sehr wichtig. Wenn Ihnen nur Beiträge angezeigt werden, die Ihrer Sichtweise entsprechen, wird der Blick auf komplexe Themen eng. Sie bekommen nur einen Teil davon mit, um was es bei einem Thema geht. Zugleich werden Sie immer wieder in Ihrer bisherigen Meinung bestätigt, ohne Neues dazuzulernen.
In einer Demokratie sind andere Sichtweisen wichtig. Sie lebt von einer möglichst großen Beteiligung der Menschen, vom Austausch unterschiedlicher Meinungen und der Suche nach der besten Lösung für ein Problem.
Versuchen Sie, sich umfassend zu informieren. Dazu können Sie aktiv auf unterschiedlichen Plattformen nach anderen Quellen, Ansichten und Meinungen suchen. Offen und tolerant gegenüber anderen Auffassungen zu bleiben, gehört zur Demokratie dazu.
Weiterführende Links & Literatur:
- www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/lexikon-in-einfacher-sprache/303050/filterblase/
- Eli Pariser: »Filter Bubble: Wie wir im Internet entmündigt werden« (Hanser Verlag, 2012)
- Jan-Hinrik Schmidt: »Zwischen Partizipationsversprechen und Algorithmenmacht – Wie soziale Medien politische Handeln prägen« (Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, 2022)
- Manfred Theisen: »Nachgefragt: Medienkompetenz in Zeiten von Fake News – Basiswissen zum Mitreden« (Loewe Verlag, 2019)