Die Antwort auf die Frage, was Antisemitismus ist, scheint leicht: Feindschaft gegen Jüdinnen:Juden und das Judentum. Doch ein Blick in die Literatur zeigt schnell und deutlich: So leicht ist es offensichtlich nicht, auch wenn aktuell entschieden Position für die eine oder die andere bündige Definition ergriffen wird. Denn wie ist ein Gegenstand begrifflich zu fixieren, der einerseits auf eine kulturelle Tradition bis in die griechisch-römische Antike zurückweist und andererseits mit modernen Problemfeldern wie Kapitalismus, Nationalstaaten, Individualisierung usw. verknüpft ist? Ist es überhaupt möglich, einen historischen Gegenstand, der steter Entwicklung unterliegt, zu definieren? Was macht den Antisemitismus aus, was nicht für verwandte Phänomene wie Ethnozentrismus oder Rassismus gilt? Welches sind seine besonderen Kennzeichen?
Diesen Fragen widmet sich das Handbuch “Was ist Antisemitismus? Begriffe und Definitionen von Judenfeindschaft”. Es resultiert aus dem Forschungsprojekt “Antisemitismus definieren” des Zentrums für Antisemitismusforschung und der Rosa-Luxemburg-Stiftung.
Im Gespräch mit Herausgeber:innen, Autor:innen und weiteren Gästen soll ein Teil der Komplexität der Materie erschlossen und komplexe Sichtweisen eröffnet werden.
- Prof. Dr. Uffa Jensen, stellv. Direktor des Zentrums für Antisemitismusforschung, TU Berlin (Begrüßung);
- Dr. habil. Klaus Holz (Moderation)
- Prof. Dr. Cordelia Hess, Universität Greifswald
- Dr. Dr. Peter Ullrich, Zentrum für Antisemitismusforschung, Technische Universität Berlin
- Dr. Doris Liebscher, Juristin, Berlin