1938 beschlossen die Journalistin Ruth Andreas-Friedrich und der Dirigent Leo Borchard, gemeinsam mit Gleichgesinnten Widerstand gegen das NS-Regime zu leisten. Ihre geheime „Clique“, die später unter dem Namen „Onkel Emil“ bekannt wurde, versorgte politisch Verfolgte und insbesondere untergetauchte Jüdinnen und Juden mit Lebensmitteln, Quartier und Papieren. In den letzten Kriegswochen riefen sie zum Widerstand auf. Am 26. Mai 1945 leitete Borchard das erste Konzert der Berliner Philharmoniker nach der Kapitulation von Nazi-Deutschland. Gespielt wurden Mendelssohn-Bartholdy, Mozart und Tschaikowsky. Nur 100 Tage blieben dem Dirigenten in seiner neuen Rolle als Orchesterchef, bis er durch einen tragischen Unglücksfall an der britisch-amerikanischen Sektorengrenze sein Leben verlor.
Am Bespiel der Gruppe „Onkel Emil“ beschreibt der Historiker Wolfgang Benz in seinem neuen Buch unter dem Titel „Protest und Menschlichkeit“, welche Möglichkeiten es im Dritten Reich gab, Verfolgten und Bedrohten zu helfen und Widerstand gegen das Nazi-Regime zu leisten. Anlässlich des 75. Jahrestags des Kriegsendes und zur ehrenden Erinnerung an das Leben und Wirken von Leo Borchard laden wir herzlich ein zu einer Buchvorstellung mit Wolfgang Benz und der Moderatorin Christine Schoenmakers (Universität Hannover).
Aufgrund der Hygieneauflagen ist die Teilnehmendenzahl auf 22 Personen beschränkt. Die Veranstaltung wird zusätzlich per Live-Stream auf YouTube übertragen: https://m.youtube.com/channel/UCZVHCB1vBRI1vO38uXZnpDw