4. Teil der Veranstaltungsreihe »Politische Bildung in der postnationalsozialistischen Gesellschaft: diversitätssensibel – diskriminierungskritisch – inklusiv.«
Wenn das Konzept von Bildung nicht mehr von einem ‘autonomen, aufgeklärten Subjekt’ (weiß, männlich, bürgerlich) ausgehen kann, sondern wir als Pädagog*innen die eigenen Privilegien und Verstrickungen in Dominanzverhältnisse wahrnehmen müssen, dann sind diese Widersprüche und Ambivalenzen immer mit zu reflektieren. Grundlage dafür ist ein Verständnis von kritischer Bildung, welches das strukturelle Involviertsein der Pädagogik in Ungleichverhältnisse thematisiert. Hieran anschließend werden Thesen zu einer zwingend notwendigen Biographiearbeit und einer Bewusstheit für pädagogisch relevante Widersprüchlichkeiten exemplarisch am Beispiel der Lehrer*innenbildung zur Diskussion gestellt. Können (und wenn ja, wie) unter diesen Bedingungen Veränderungen im Bildungssystem erreicht werden?
Den Impuls zur Diskussion gibt Dr. Olga Zitzelsberger von der TU Darmstadt.
Über die Veranstaltungsreihe
Die Dynamik des gesellschaftlichen Wandels und die aktuellen Krisenphänomene (Wirtschaft, Finanzen, Klima, Corona, Krieg in der Ukraine aber autoritäre Tendenzen) haben tiefgreifende Folgen für die politische Bildung. Die politische Orientierung in einer unübersichtlichen Welt wird immer herausfordernder, nicht nur für Kinder und Jugendliche sondern auch zunehmend für uns alle.
Mit Bezug darauf, die deutsche Gesellschaft als postnationalsozialistische zu begreifen, fragen wir danach, welche Konsequenzen dies für pädagogisches Handeln hat. Welche historischen Prägungen und Verdrängungen müssen wir mitreflektieren, wenn wir eine der aktuellen Situation angemessene politische Bildung entwickeln wollen?
Wie muss eine politische Bildung in einer Gesellschaft der Vielfalt aufgestellt sein? Was bedeutet diversitätssensibel, diskriminierungskritisch, inklusiv? Im zweiten Teil der Veranstaltungsreihe wollen wir diverse Selbstorganisationen und deren Perspektive mit in die Debatte einbeziehen. Welche Perspektiven fehlen bisher in der politischen Bildung? Was verbindet uns? Und welche neuen gemeinsame Perspektiven wollen wir entwickeln?