Unsere Welt ist voller Widersprüche, Spaltungen, Formen von Ungleichheit, Diskriminierung und Unterdrückung. Wie können unter diesen Bedingungen politische Verbindungen geschaffen werden, die trotz – oder gerade durch – Differenzen und unterschiedliche Erfahrungen Bestand haben?
Der Begriff Solidarität schien eine Zeit lang fast zur leeren Worthülse verkommen zu sein. Nun wird ihm in aktuellen Debatten neues Leben eingehaucht – von unbedingter, von verbindender und von radikaler Solidarität ist die Rede. Zugleich wird kritisiert, dass Identitätspolitik zu einer Vertiefung der Spaltungen führt. Unterschiedliche Erfahrungen müssen aber bei allen Überlegungen einbezogen werden. Dies haben bereits 1977 die Schwarzen Feministinnen des Combahee River Collective deutlich formuliert: „We realize that the only people who care enough about us to work consistently for our liberation are us.“
Wie kann also eine solidarische Politik aussehen, die sich gemeinsam für langfristige Veränderungen einsetzt? Unter welchen Voraussetzungen können nachhaltige Allianzen gelingen und was gibt es zu beachten? Welche historischen und praktischen Beispiele gibt es bereits? Und kann die politische Bildung dazu einen Beitrag leisten?