Nach Jahrzehnten einer steten Liberalisierung des Welthandels trifft das Konzept des Freihandels in Politik und Öffentlichkeit zunehmend auf Skepsis. US-Präsident Donald Trump begründet seine Politik des Protektionismus mit dem Schutz amerikanischer Wirtschaftsinteressen. Die mehr als hunderttausend Menschen hingegen, die allein im Oktober 2015 in Berlin gegen das Freihandelsabkommen TTIP protestierten, sorgten sich vor allem um ökologische und soziale Standards und den Verbraucherschutz in Europa.
Vor diesem Hintergrund ist es bemerkenswert, dass die EU und Japan das bisher umfassendste Freihandelsabkommen in der Geschichte der EU abschließen konnten: JEFTA wurde im Dezember 2018 ratifiziert und trat im Februar dieses Jahres in Kraft. Welche ökonomischen Chancen birgt der Vertrag für beide Seiten? Wie berechtigt ist die Kritik, die Verbraucherschutzverbände und Umweltinitiativen an JEFTA äußern? Wie arbeiten die EU und Japan gegen den aufkeimenden Protektionismus in der Weltwirtschaft und welche handelspolitischen Ziele und Strategien verfolgt die EU dabei?