6. Teil der Veranstaltungsreihe »Von Antisemitismus und Rechtsextremismus über Leistungsideologie bis zur Kapitalismuskritik: Politische Bildung herausgefordert«
Ein zentrales Ergebnis der Mitte-Studie (‚Die distanzierte Mitte‘ 2023) sind die Zusammenhänge zwischen ‚Entsicherter Marktförmigkeit‘ und illiberalen, rechtsextremen und demokratiezersetzenden Einstellungen. Die starke Identifikation mit erfolgs- und wettbewerbsorienteierten Leitbildern, in Verbindung mit Entsicherung infolge aktueller Krisen kann einen ‚libertären Autoritarismus‘ begünstigen, der Personen besonders anfällig für Verschwörungsgläubigkeit, Demokratiemissachtung und Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit macht. Diese ‚Marktförmigkeit‘ scheint vor allem ein Phänomen der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen zu sein. Den Impuls zur Diskussion gibt Amelie Nickel, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung, Universität Bielefeld.
Krisen und Konflikte, gesellschaftliche Wandlungsprozesse und aktuelle politische Auseinandersetzungen fordern die politische Bildung heraus – die schulische ebenso wie die außerschulische Jugend- und Erwachsenenbildung. Demokratie- und Menschenfeindlichkeit, soziale Ungleichheit und die Licht- und Schattenseiten der Digitalisierung (Beteiligungsmöglichkeiten versus Desinformation und Hass) sind zentrale Fragen der Veranstaltungsreihe. Dem vorweg setzt sie sich mit zentralen Standards und Zielen auseinander: Was verstehen wir unter Mündigkeit und was bedeutet Haltung zeigen? Welche Chancen gehen mit Ansätzen einher wie der aufsuchenden politischen Bildung und des politischen Handelns in der Demokratie? Oder wie müssen frühe Angebote für Kinder gestaltet sein?
In der der Veranstaltungsreihe werden einzelne Fragen aufgegriffen. Es werden sowohl das Selbstverständnis politischer Bildung als auch aktuelle gesellschaftspolitische Herausforderungen diskutiert. Letztendlich geht es um die Frage der gesellschaftspolitischen Relevanz politischer Bildung.