Auch fast 80 Jahre nach dem Ende der NS-Diktatur ist die Auseinandersetzung mit den nationalsozialistischen Verbrechen beklemmend aktuell. Rasant verbreiten sich in den sozialen Medien etwa antisemitische Codes und Verschwörungserzählungen. Zugleich wird das Erbe der NS-Vergangenheit weiter aufgearbeitet und beforscht, auch in Museen. Dort tun sich immer neue Dimensionen des historischen Unrechts auf und vergessene Lebensgeschichten kommen ans Licht.
„Kunst, Raub und Rückgabe – Vergessene Lebensgeschichten“ ist ein Erinnerungsprojekt der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, welches die Opfer des nationalsozialistischen Kunstraubs und deren Nachfahr:innen in den Fokus rückt. Es entsteht eine digitale Vermittlungsplattform, die die Geschichten ausgewählter Restitutionsfälle in ihrer menschlichen Dimension erzählt und deren Bedeutung für unsere Gegenwart und Zukunft aufzeigt.
Der Workshop ist in drei Bausteinen angelegt: Erstens bietet er eine inhaltliche Einführung zum Thema NS-Kunstraub, Provenienzforschung im Museum und zu den damit in Verbindung stehenden jüdischen Lebensschicksalen. Zweitens werden konkrete Vermittlungsansätze in der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit vorgestellt. Dabei stellen wir familienbiografische Videos und Vermittlungsmaterialien aus dem Projekt „Kunst, Raub und Rückgabe“ vor. Wir begeben uns auch selbst ins benachbarte Museum, um an konkreten Objekten die Thematik zu verdeutlichen. Drittens wird es Raum für Diskussion und Austausch untereinander sowie mit Fachleuten aus den beteiligten Museen geben.
Der Workshop richtet sich an Interessierte aus dem Lehrberuf und der außerschulischen historisch-politischen Bildungsarbeit.