»Wutbürger«, »Klimaangst«, »Pride«-Paraden – Proteste gehen oft mit großen Gefühlen einher. Emotionen wie Enttäuschung, Verbundenheit oder Wut bringen Menschen auf die Straße, Mut und Hoffnung stiften Gemeinschaftsgefühl. Auf die niedergeschlagenen Aufstände im kommunistischen Machtbereich wie den 17. Juni 1953, den Prager Frühling 1968 und das Tian‘anmen-Massaker 1989 reagierten die Menschen in Ost und West mit Empörung. 2017 endete die katalanische »Revolution des Lächelns« in Tränen, heute solidarisieren sich Menschen weltweit aus Mitgefühl mit den protestierenden Menschen im Iran.
Die Veranstaltung der Reihe »Mut/Wut! Protest, Aufstand und politischer Aktivismus in Diktatur und Demokratie« spürt dem Einfluss nach, den Emotionen auf die Mobilisierung und Aufrechterhaltung von Protest haben und fragt zugleich, wie Emotion und Eskalation zusammenhängen. Unsere Podiumsgäste diskutieren außerdem die Emotionalisierung von Erinnerung: Mit welchen Gefühlen erinnern wir heute beispielsweise an die Friedliche Revolution und wie werden diese Gefühle in gegenwärtigen gesellschaftliche Debatten instrumentalisiert? Und wer ist wütend, weil die eigenen Erinnerungen keine Aufmerksamkeit erfahren?
Diskutieren Sie mit – im Chat während des Livestreams oder richten Sie Ihre Fragen und Kommentare vorab an: protest@deutsche-gesellschaft-ev.de Livestream der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur https://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/livestream