„Ost-Berlin: Die andere Seite einer Stadt“ – so hieß das Buch des Ost-Berliner Fotografen Harald Hauswald, das er gemeinsam mit dem Schriftsteller Lutz Rathenow 1987 in Westdeutschland veröffentlichte. Seine einfühlsamen Fotos bildeten das Leben im Ostteil der Stadt realitätsnah ab. Zu sehen waren unter anderem der Berliner Dom gespiegelt im Palast der Republik, Punks, Menschen in Alltagssituationen und Demonstrant*innen auf dem Alexanderplatz. Seitdem gilt Harald Hauswald als bedeutender kritischer Chronist der Hauptstadt der DDR. Das Buch wurde zum Politikum. Aufgrund seiner nicht beschönigenden Fotos geriet Harald Hauswald in den Fokus der Staatssicherheit.
Wie fühlten sich die letzten Jahre der DDR an? Wie entstand die Idee für das Buch? Was wollten die Autoren mit dem Buch erreichen – und wie bewertete die Staatssicherheit die Veröffentlichung? Und wie ist die Situation im Rückblick – 30 Jahre nach dem Ende der Teilung Berlins – zu bewerten? Über diese Fragen wollen wir mit folgenden Gästen sprechen:
- Harald Hauswald, Fotograf
- Tom Sello, Berliner Beauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
- Annett Gröschner, Autorin und Journalistin
Moderation: Christine Schoenmakers, Projektleiterin bei der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Die Kooperationsveranstaltung von C/O Berlin und der Berliner Landeszentrale für politische Bildung findet anlässlich der Ausstellung „Harald Hauswald – Voll das Leben! Retroperspektive“ statt, die noch bis zum 23. Januar 2021 bei C/O Berlin zu sehen ist.