Die Arbeitsbedingungen in Entwicklungsländern tragen vielfach Züge der Sklaverei. Ausbeuterische Arbeitslöhne und mangelnder Arbeitsschutz zählen zu den Schattenseiten der Globalisierung. Diese Menschenrechtsverstöße rücken häufig nur durch drastische Ereignisse in die öffentliche Wahrnehmung. So auch im Jahr 2013, als 1.136 Menschen beim Einsturz der Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesch starben. Als Antwort auf solche tödlichen Unfälle in Textilfabriken initiierte die Bundesregierung im Jahr 2014 das Bündnis für nachhaltige Textilien (Textilbündnis), in dem sie mit Textilunternehmen und NGOs zusammen arbeitet, um die Einhaltung sozialer und ökologischer Standards in der Textilbranche zu fördern.
Dr. Nora Lohmeyer forscht an der FU Berlin dazu, was sich in der Textilindustrie seit der Katastrophe von Rana Plaza geändert hat. In einem kurzen Impulsvortrag stellt sie ihre Ergebnisse vor. Anschließend diskutiert sie mit Prof. Dr. Stefanie Lorenzen, die an der HWR im Rahmen der Global Labour University internationale Fortbildungen zum Arbeitsrecht anbietet.