Die Pandemie mitsamt der massiven Verlagerung von Arbeitsplätzen (home office) und Klassenzimmern (home schooling) veränderte für viele Menschen den Alltag zuhause, möglicherweise das Zuhause selbst. Einerseits kam es zu einer Reaktivierung traditioneller Geschlechterrollen, anderseits war es ein weiterer Schritt in Richtung einer Neuordnung des Privaten“ (Sarah Speck). Was ist daran neu und für wen? Welche Neuordnungen vollzogen sich jenseits der heterosexuellen Kleinfamilie? Wie Feministinnen seit langem betonen, ist das Zuhause, der vermeintlich private Zufluchtsort, ja immer auch ein Ort der Reproduktion gesellschaftlicher ökonomischer und politischer Verhältnisse.
Was genau meinen wir also mit Zuhause und wer hat überhaupt ein Zuhause? Wo fängt es an, wie ist es markiert und umgrenzt, und welche Markierungen verlaufen quer dazu? Woher kommen die Assoziationen wie Geborgenheit oder emotionale und soziale Sicherheit? Und warum wird das Zuhause oft in Abgrenzung zu öffentlichen und geteilten Räumen gedacht? Kann nicht auch eine Community ein Zuhause sein? Oder gar eine ganze, gemeine Stadt?
Über die Veranstaltungsreihe
In Städten wie Berlin wird nach Möglichkeiten und Grenzen des gemeinsamen Gestaltens der öffentlichen Räume, des kollektiven Konsums und der gesellschaftlichen und ökologischen Ressourcen gefragt: Wie lässt sich Stadt in ihrer Pluralität, Diversität und Dynamik als gemeinsamer Raum verstehen und gestalten? Wie können für alle Bewohnenden gleiche Rechte auf Teilhabe hergestellt werden?