8. Teil der Veranstaltungsreihe »Inklusive politische Bildung – auf Grundlage der Menschenrechte für die volle und wirksame Partizipation und Inklusion in Gesellschaft, Bildung und Politik«
In Berlin verfügt rund ein Viertel der Einwohner:innen über keine deutsche Staatsbürgerschaft. Die politischen Teilhaberechte dieser Menschen sind folglich eingeschränkt. Gleichzeitig wird öffentlich regelmäßig an ihre Teilhabe appelliert. Was bedeutet es für eine an den Menschenrechten orientierte politische Bildung, wenn das Versprechen auf politische Teilhabe für einen erheblichen Teil der Bevölkerung nicht oder nur eingeschränkt gilt?
Den Impuls zur Diskussion gibt Prof. Dr. Stefania Maffeis, Professorin für Politische Theorie / Bildungstheorie an der EHS Dresden. Sie hat den migrantischen und feministischen Verein Trixiewiz in Berlin mitgegründet und gehört dem Vorstand an.
Über die Veranstaltungsreihe
Die Entwicklung und Umsetzung einer an den Menschenrechten orientierten inklusiven Pädagogik hat eine weitreichende Bedeutung – auch für das Selbstverständnis und die Praxis politischer Bildung. Der rechtliche Anspruch aller Lernenden darauf ergibt sich auch aus der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK). In Artikel 3 wird als einer der zentralen Grundsätze der Konvention formuliert: »Full and effective participation and inclusion in society«, was im Verständnis der Konvention Teilhabe in allen Lebensbereichen und auch an Politik miteinschließt. Der Artikel 24 zu Bildung beginnt mit der Zusicherung, um das Recht auf Bildung »ohne Diskriminierung und auf der Grundlage der Chancengleichheit zu verwirklichen, gewährleisten die Vertragsstaaten ein integratives Bildungssystem auf allen Ebenen und lebenslanges Lernen mit dem Ziel, (…) die menschlichen Möglichkeiten sowie das Bewusstsein der Würde und das Selbstwertgefühl des Menschen voll zur Entfaltung zu bringen und die Achtung vor den Menschenrechten, den Grundfreiheiten und der menschlichen Vielfalt zu stärken.« Dies schließt politische Bildung in Schule, Jugendarbeit und Erwachsenenbildung mit ein. Die Veranstaltungsreihe nimmt drei Fragestellungen mit besonderer Perspektive auf die politische Bildung in den Blick:- Sie will die menschenrechtlichen, pädagogischen und auch politischen Grundlagen einer inklusiven politischen Bildung klären.
- Sie blickt auf verdrängte Formen der Diskriminierung in pädagogischen Beziehungen wie Adultismus und Ableismus. Race, class, gender als zentrale Differenzkategorien von sozialer Ungleichheit, Diskriminierung und Ausgrenzung werden dabei mitreflektiert und diskutiert.
- Sie geht den bestehenden Ansätzen und offenen Fragen einer inklusiven politischen Bildung nach.
Die Veranstaltungsreihe will Einführung und Bestandsaufnahme der Debatte um inklusive politische Bildung zugleich sein.