Diskriminierung in der Arbeitswelt scheint hierzulande leider immer noch keine Ausnahme, sondern vielfach die Regel zu sein. Hat jemand einen „falschen“ Namen, fällt er bei der Bewerbung schon in der ersten Runde durch. Kommt irgendwie das Wort Muslime vor, verringern sich die Chancen auf faire Behandlung. Auch Frauen haben es – so hochqualifiziert sie auch sein mögen – deutlich schwerer. Gestandene Managerinnen müssen in Bewerbungsgesprächen durchaus genau erklären, wie sie ihre Arbeit mit der eigenen Familie zu vereinbaren gedenken. Ohnehin ist der „Unsicherheitsfaktor Kind“ für Frauen – insbesondere jüngere – noch immer ein Hindernis auf dem Weg zum Wunsch-Job oder zur nächsten Beförderung. Dieser Anachronismus wirkt vor dem Hintergrund eines wachsenden Mangels an Facharbeitskräften umso schwerwiegender. Doch die Vorurteile – auch gegenüber Schwerbehinderten, älteren Menschen und Transsexuellen – bestehen weiter, obwohl in Deutschland seit über 13 Jahren das allgemeine Gleichbehandlungsgesetz, kurz auch Antidiskriminierungsgesetz, gilt.
Wie groß ist die Diskriminierung? Wer ist besonders betroffen, wie und wo finden die Benachteiligungen statt? Und muss die Gesellschaft diese Benachteiligung hinnehmen? Darüber spricht Ute Holzhey vom Inforadio (rbb) mit- Bernhard Franke, Leiter der Antidiskriminierungsstelle des Bundes
- Lena Hipp, Professorin für Soziologie an der Universität Potsdam und Leiterin die Forschungsgruppe “Arbeit und Fürsorge” am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB)
- Alexander Schirp, Geschäftsführer der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg
- Eva Maria Andrades, Juristin und Geschäftsführerin des Antidiskriminierungsverbands Deutschland (ADVD)
Die Veranstaltung wird aufgezeichnet und am Sonntag, 22. März 2020, um 11:04 Uhr im Inforadio (rbb) ausgestrahlt.