Die Ausstellung „Ausgewiesen! Berlin 1938“ erzählt die Geschichte der „Polenaktion“ in Berlin: In den frühen Morgenstunden des 28. Oktober 1938 wurden mehr als 1500 Berliner*innen polnischer Herkunft in ihren Wohnungen, Geschäften und auf der Straße verhaftet und mit dem Zug an die polnische Grenze gebracht. Insgesamt wurden aus dem Deutschen Reich 17.000 Menschen an diesem Oktoberwochenende deportiert.
Bis zum 30.12.2018 wird die Ausstellung im Centrum Judaicum präsentiert. Der International Tracing Service (IST) hat das Ausstellungsteam bei den Recherchen unterstützt und bietet nun im Rahmen des Begleitprogramms eine Fortbildung an. Im Zentrum stehen der historische Kontext, die verwaltungsmäßige Vorbereitung und die Durchführung der „Polenaktion” sowie die Verfolgungswege der Deportierten.
Originalquellen zu dieser frühen Massendeportation bieten viel Potential für die pädagogische Arbeit zur nationalsozialistischen Verfolgungspolitik und zum Holocaust. Die Teilnehmenden der Fortbildung erhalten während einer Führung durch die Ausstellungskuratorin Alina Bothe einen historischen Überblick über die „Polenaktion“. Sodann erfolgt eine Einführung in die archivpädagogische Arbeit mit historischen Quellen. In einer Praxiseinheit arbeiten sie schließlich exemplarisch mit ausgewählten Dokumenten und diskutieren deren Einsatz im Schulunterricht bzw. in der außerschulischen Bildung. Am Ende der Fortbildung erhalten die Teilnehmenden das Arbeitsmaterial, einschließlich hochwertiger Kopien der historischen Dokumente sowie methodisch-didaktischer Hinweise und Arbeitsfragen für den eigenen Einsatz im Unterricht, im Seminar oder im Rahmen eines Projekttages.
Die Veranstaltung ist von der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie als Lehrkräftefortbildung anerkannt. Entsprechende Teilnahmebescheinigungen werden ausgestellt.
Informationen zur Ausstellung unter www.polenaktion-1938-berlin.de