Solidarität: Mythen umwobenes Wort, abgenutzte Floskel, oder Begriff einer täglich zu aktualisierenden Praxis? Was bedeutet der Begriff der Solidarität angesichts aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen? Wie können wir ihn aus verschieden Blickrichtungen bzw. Positionen praktizieren? Was prägt uns und unsere Vorstellungen von Solidarität? Ob aus Tradition der Arbeiterbewegung oder Zehdaka und Religionsgesetzen: zu was bin ich wem gegenüber als Teil der Gesellschaft verpflichtet?
Bini Adamczak ist Autorin, sie schreibt zu den Themen Kommunismus und queere Sexualität. Ihr Buch “Beziehungsweise Revolution – 1917, 1968 und kommende” erschien 2017.
Silke Helfrich ist Autorin, Herausgeberin, Forscherin und Aktivistin zu Gemeingütern und Commons. Zusammen mit David Bollier veröffentlichte sie das Buch Frei, fair und lebendig. Die Macht der Commons. 2019
Über die Veranstaltungsreihe „Der Elefant im Raum
Soziale Herkunft – vernetzte Solidarität – postmigrantische Perspektiven“
Mit der Corona-Krise zeigen sich die immer dagewesenen Unterschiede sozialer Herkunft deutlich und bekommen mehr öffentliche Präsenz. Vor dem Virus sind wir nicht alle gleich, genauso wenig gleich, wie wir es davor waren. Nur liegt die ungleiche Verteilung in solch einer Offensichtlichkeit vor uns, dass es schwieriger wird, die Augen vor ihr zu verschließen.
Was passiert, wenn wir diese beiden Räume der ökonomischen Ungleichheit, Ausbeutung und den Kampf gegen Rassismus, Antisemitismus, Islamophobie, Homophobie zusammendenken würden? Kann so mehr Solidarität entstehen und können so neue Handlungsstrategien für eine gerechtere Form des zusammen Lebens entwickelt werden?
Die Veranstaltungsreihe zu dieser potentiellen Achse der Solidarität wurde von der Berliner Landeszentrale für Politische Bildung zusammen der Zeitschrift Jalta – Positionen zur Jüdischen Gegenwart konzipiert. Podien und Expert*innenbeiträge schaffen Raum, die verschiedenen Positionen sowie die aktivistischen und intellektuellen künstlerischen Perspektiven in ihren Komplexitäten zu hören und gemeinsam laut über neue Solidaritäten und Perspektiven in der postmigrantischen Gesellschaft nachzudenken.