Berlin: Immer noch ,arm aber sexy‘?

Divergierende Lebenslagen und Kämpfe gegen Klassismus als Schwerpunkt der Aktivierenden Befragung des Berlin-Monitors

2. Teil der Reihe »Berlin zwischen Ausgrenzung und Teilhabe – Ergebnisse aus drei Jahren Berlin-Monitor«

Berlin galt vielen lange Zeit als Ort, an dem günstige Lebenshaltungskosten einen selbstbestimmten Alltag relativ unabhängig von Vermögen und Einkommen möglich machten. Die sozio-ökonomischen Ungleichheiten haben sich seit ‚arm aber sexy‘ zum Markenzeichen der Stadt gemacht wurde, rasant verschärft. Die Prekarisierung von Arbeits- und Lebensverhältnissen betrifft die Mehrzahl der Berliner:innen. Deren Handlungsmöglichkeiten werden auf teils unterschiedliche, teils ähnliche Art eingeschränkt. In welchen Problemkonstellationen sich dies konkret niederschlägt, wie diese wahrgenommen und wie ihnen individuell und kollektiv begegnet wird, wird im Schwerpunkt ,Klassismus‘ des aktuellen Berlin-Monitors untersucht. Die Ergebnisse aus der Repräsentativerhebung und der Aktivierenden Befragung werden in dieser Veranstaltung vorgestellt und diskutiert. Welche Vorgehensweisen gegen soziale Ungleichheit und Ausgrenzung sind wie erfolgreich? Welche Schlussfolgerungen lassen sich vor dem Hintergrund der Einführung des ‚sozialen Status‘ ins LADG für die Berliner Anti-Diskriminierungspolitik ziehen? Wie kann sich politische Bildungsarbeit dem Thema widmen? Und wie könnten in diesem Feld aktive Organisationen noch stärker zusammenarbeiten?

Über die Veranstaltungsreihe

Die Berliner Stadtgesellschaft im Spannungsfeld zwischen Heterogenität, Fragmentierung und Solidarität ist seit 2019 Thema des Berlin-Monitors. Das Forschungsprojekt wird von der Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung (LADS) gefördert und in einem Forschungsverbund der Universität Leipzig und der Hochschule Magdeburg-Stendal durchgeführt. Mit drei methodischen Zugängen und wechselnden inhaltlichen Schwerpunkten werden Diskriminierungserfahrungen, Vorurteile und politische Einstellungen sowie Möglichkeiten und Grenzen des zivilgesellschaftlichen Engagements gegen Antisemitismus, Rassismus, Rechtsextremismus und für eine demokratische Alltagskultur in Vielfalt ausgelotet. Wiederholte Repräsentativerhebungen ermöglichen dabei einen Vergleich über die Zeit sowie mit bundesweiten Umfragen. Die Analyse von Fokusgruppen gibt einen vertieften Einblick in spezifische Haltungen und konfliktreiche Diskurse. Die Aktivierende Befragung untersucht Problemkonstellationen und Möglichkeitsräume der Gegenwehr aus der Perspektive derjenigen, die Ausgrenzung erfahren. So wird multimethodisch, reflexiv und dialogisch ein Bild gewonnen, welches Politik und Zivilgesellschaft als Wissensgrundlage für die Stärkung einer demokratischen Alltagskultur der Stadt dienen kann.

In dieser Veranstaltungsreihe in Kooperation zwischen Landesantidiskriminierungsstelle (LADS), Berliner Landeszentrale für politische Bildung und dem Projektteam des Berlin-Monitors sollen Ergebnisse aus drei Jahren Forschung präsentiert und mit der Stadtgesellschaft diskutiert werden. Wo lassen sich die Ergebnisse mit anderen Wissens- und Erfahrungsbeständen verknüpfen? Welche Schlüsse können für das politisch engagierte Berlin gezogen werden? Welche offenen Fragen bleiben für Forschung, Politik, Zivilgesellschaft und politischer Bildung?

Livestream Teil 1 – Begrüßung / Impulsvortrag / Diskussion

Mit dem Aufruf des Videos erklären Sie sich einverstanden, dass Ihre Daten an YouTube übermittelt werden. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Formate: video/youtube

Livestream Teil 2 – Abschlusspodium

Mit dem Aufruf des Videos erklären Sie sich einverstanden, dass Ihre Daten an YouTube übermittelt werden. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Formate: video/youtube

Programm

  • 15.00 Uhr

    Begrüßung durch Eren Ünsal, Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung (LADS) und Thomas Gill, Berliner Landeszentrale für politische Bildung

  • 15.15 Uhr

    Impulsvortrag zu den Ergebnissen des Berlin Monitors im Schwerpunkt Klassismus, Katrin Reimer-Gordinskaya, Selana Tzschiesche & Gert Pickel

  • 16.00 Uhr

    Diskussion mit dem Publikum

  • 16.30 Uhr

    Pause

  • 17.00 Uhr

    Workshops
    a) Klassenerfahrungen und Migrationsregime, Birgitta Wodke, Berliner Beratungszentrum für Migration und Gute Arbeit (BEMA)
    b) Klassenerfahrungen von Kindern, Anja Klamann, SelbstHilfeInitiative Alleinerziehender (SHIA) e.V.
    c) Aufsuchende politische Bildungsarbeit, Annette Wallentin, Berliner Landeszentrale für politische Bildung

  • 18.30 Uhr

    Pause

  • 19.00 Uhr

    Abschluss-Podium
    • Doris Liebscher, Leiterin der LADS-Ombudsstelle
    • Mario Candeias, Leiter des Instituts für Gesellschaftsanalyse der Rosa Luxemburg Stiftung
    • Taylan Kurt, MdA, Bündnis 90 / Die Grünen

    Moderation: Karolina Dreit, Sozialwissenschaftlerin und Aktivistin

  • 20.30 Uhr

    Ende

  • Datum:

    Dienstag, 26. April 2022

  • Zeit:

    15.00 – 20.30 Uhr

  • Ort:

    Berliner Landeszentrale für politische Bildung, Hardenbergstraße 22-24, 10623 Berlin, Besuchszentrum / ##icon:stadtplan## Stadtplan

  • iCalendar:

  • Entgelt:

    Die Teilnahme ist entgeltfrei.

  • Anmeldung:

    Melden Sie sich bitte ##icon:formular## online an.

  • Ansprechperson:

    Thomas Gill, E-Mail, Telefon (030) 90227 4961