Seit 1990 sind rund 220.000 Jüdinnen und Juden aus der Sowjetunion und ihren Nachfolgestaaten als ‚Kontingentflüchtlinge‘ nach Deutschland eingewandert. Im Juli 1990 hat die Volkskammer der DDR sowjetischen Jüdinnen und Juden ein unbürokratisches Bleiberecht zugesichert. „Wir treten dafür ein, verfolgten Juden in der DDR Asyl zu gewähren“, hieß es in einem Beschluss der letzten DDR-Volkskammer. Das vereinte Deutschland bestätigte 1991 diese Regelung.
Deutschland wurde damit neben Israel – das insgesamt fast eine Million sowjetische Jüdinnen und Juden aufnahm – und den USA das wichtigste Einwanderungsland für jüdische Immigranten aus der ehemaligen Sowjetunion. Mehr als die Hälfte von ihnen fand den Weg in die Synagogengemeinden, deren Mitgliedszahlen sich oftmals vervielfachten. Ohne sie gäbe es nicht das blühende jüdische Leben, für das sich viele Deutsche dankbar zeigen. Was waren die Motive, nach Deutschland zu kommen? Wer entschied sich für Israel? Wie verlief die Integration in die neue Heimat? Wie ist die Situation der jüdischen Eingewanderten und ihrer Nachkommen heute? Diesen Fragen werden wir uns in unserem Podiumsgespräch widmen. An diesem nehmen teil:- Yuriy Gurzhy, Musiker, Mitte der 90er nach Berlin gekommen,
- Almuth Berger, Ausländerbeauftragte der beiden letzten beiden DDR-Regierungen,
- Volker Beck, Leo-Baeck-Preisträger des Zentralrats der Juden, Lehrbeauftragter des Centrums für Religionswissenschaftliche Studien CERES der Ruhr‐Universität Bochum und Publizist sowie
- Marina Chernivsky, Psychologin, Leiterin des Kompetenzzentrums für Prävention und Empowerment der ZWST / Geschäftsführerin OFEK e.V, in der Ukraine geboren und in Israel aufgewachsen.
- Carola Deutsch, Deutsch-Israelische Gesellschaft Berlin und Brandenburg, sowie
- Lala Süsskind, Jüdische Gemeinde Berlin.
Aufgrund der Hygieneauflagen ist die Teilnehmendenzahl auf 22 Personen beschränkt. Die Veranstaltung wird zusätzlich per Live-Stream auf YouTube übertragen: https://m.youtube.com/channel/UCZVHCB1vBRI1vO38uXZnpDw