Präsentation des Buchs “Als die Juden nach Deutschland flohen. Ein vergessenes Kapitel der Nachkriegsgeschichte” von Hans-Peter Föhrding und Heinz Verfürth
Über eine Viertelmillion osteuropäische Juden, die meisten aus Polen, strandeten in den Nachkriegsjahren in Westdeutschland. Der neue Antisemitismus hatte sie aus der alten Heimat vertrieben. Im Land ihrer Peiniger und Mörder begaben sie sich unter die Obhut der westlichen Siegermächte, vor allem der Amerikaner. Sie kamen als “Displaced Persons” in sogenannten DP-Camps unter. Deutschland sollte nur Transit sein, auf dem Weg nach Palästina oder in die USA. Doch es dauerte, und deshalb entfaltete sich in den Camps für einige Zeit das altvertraute Schtetl-Leben Osteuropas. Für die Deutschen blieben die jüdischen Flüchtlinge Fremde.
Heute ist diese Epoche der Nachkriegsgeschichte, die mit der Schließung des Langers Föhrenwald 1957 endete, weitgehend vergessenen. Das Buch „Als die Juden nach Deutschland flohen“ der beiden Journalisten Hans-Peter Föhrding und Heinz Verfürth zeichnet die politischen Linien nach und erklärt sie auch anhand der Schilderung von vielen Einzelschicksalen. Eines dieser Schicksale ist das von Lea Waks, 1929 in Lodz geboren, die Polen 1946 überstürzt verlassen musste. Sie lebte in verschiedenen DP-Camps u.a. mit ihrem Mann Aaron und ihren Söhnen, danach lange in Düsseldorf und zuletzt bis zu ihrem Tod in Berlin. Ihr Sohn Robbi Waks wird im Gespräch mit den Autoren vom Leben seiner Mutter berichten.