Die Ereignisse der Oktoberrevolution 1917 hatten global weitreichende Auswirkungen. Ihre Folgen spürte auch die deutsche Hauptstadt: Berlin war in den 1920er Jahren Anziehungs- und Lebensmittelpunkt für viele, die vor den Bolschewiki und dem Russischen Bürgerkrieg flohen. Als „Ostbahnhof Europas“ (Karl Schlögel) war es zugleich Ausgangspunkt für die Aufbrüche Deutscher in die UdSSR sowie eine Begegnungsstätte für Kulturschaffende aus Ost und West. Im Stadtbild materialisiert sich bis heute – sowohl versteckt als auch für jedermann sichtbar – das schwierige Erbe der Revolution.
Die Veranstaltung unternimmt den Versuch, Berlins Standort gegenüber der Oktoberrevolution näher zu bestimmen. Betrachtet werden die Bewegungen, die von Berlin ausgingen oder dorthin führten und die Begegnungen, die hier stattfanden. Thematisiert werden auch die von der Oktoberrevolution verkörperten sozialutopischen Ansprüche, die damit verbundenen Projektionen vom „alten“ und „neuen Menschen“ sowie das Abgleiten in den Terror und die Gewalt des Stalinismus.
Die Fortbildung richtet sich an Lehrkräfte und Multiplikator_innen, die anlässlich des Gedenkjahres ihr eigenes Wissen über den Themenkomplex auffrischen möchten. Zugleich bietet sie konkrete Anregungen und Hinweise auf Materialien für die Thematisierung der Oktoberrevolution und ihrer Wirkungsgeschichte im Unterricht und in der Bildungsarbeit.