Das Land Berlin plant den Abschluss eines Vertrages, welcher dauerhaft zur Verbesserung der Lebenssituation der Minderheit in Berlin führen soll, und zwar sowohl der deutschen Staatsbürger als auch der neu zugezogenen Roma. Die Veranstaltung widmet sich der Lage der Kinder und Jugendlichen Sinti und Roma in Berlin.
Die Trias der Kinderrechte umfasst den Schutz, die Förderung und die Beteiligung der Kinder und Jugendlichen. Was wissen wir über die Situation der Kinder und Jugendlichen? Wie kann deren Lage verbessert werden? Wie steht es um ihren Schutz vor Diskriminierung und sozialer Ausgrenzung? Was kann und muss zur Förderung der Kinder und Jugendlichen getan werden? Wie findet ihre Beteiligung an den sie betreffenden Angelegenheiten statt? Jugendstaatssekretärin Sigrid Klebba führt in die Veranstaltung ein. Danach diskutieren:- Frau Linda Zaiane, Referentin für Kinderrechte des Deutschen Kinderhilfswerks e.V.,
- Herr Hamze Bytyci (Romatrail) sowie
- Frau Sigrid Klebba.
Moderation: Shelly Kupferberg, Journalistin und Moderatorin.
Die letzte groß angelegte Studie zur Situation von Kindern aus Sinti- und Roma-Familien in Deutschland stammt aus Ende der 70er Jahre. Die meisten wuchsen damals in Armut und unter sozial deklassierten Lebensverhältnissen auf und waren weiterhin zahlreichen Diskriminierungen ausgesetzt. 25 bis 30 Prozent der Sinti-Kinder besuchten damals eine Sonderschule. Aufgrund der Aktivitäten der Bürgerrechtsbewegung verbesserte sich die Lebenssituation der Familien in den Folgejahren. Allerdings blieben die Bemühungen, die junge Generation in den Arbeitsmarkt zu integrieren, weniger erfolgreich. Bis heute liegt der Anteil der Familien in prekärer Lebenslage deutlich über dem Bevölkerungsdurchschnitt.
Heute leben in Deutschland etwa 70.000 Angehörige von Sinti und Roma als deutsche Staatsbürger, die über den Status einer nationalen Minderheit verfügen. Eine etwa gleich große Gruppe von Roma ist ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Arbeitsmigranten oder Flüchtlinge vor allem aus dem ehemaligen Jugoslawien nach Deutschland gekommen. Jüngeren Datums ist der Zuzug von Roma vor allem aus Rumänien und Bulgarien im Zuge der EU-Freizügigkeit. Die Situation der neu zugezogenen Roma ist insgesamt prekärer als die der Angehörigen der Minderheit mit deutscher Staatsbürgerschaft. Dies gilt auch für die Lage der Kinder und Jugendlichen.