Exilland Deutschland?! Herausforderung für die politische Bildung

Tagung

Für zunehmend globalisierte Städte wie Berlin mit einem hohen Anteil an Einwohner/-innen ohne Staatsbürgerschaftsrechte und mit einer eher kurzfristigen Bleibeperspektive stellt sich die Frage, wie Konzepte des Zusammenlebens und der Partizipation neu bestimmt werden können: weg von naiven Assimilationserwartungen, Hinterfragen von Integrationsvorstellungen in einer Einwanderungsgesellschaft hin zu der gestalteten Vielfalt einer globalisierten Gesellschaft.

Alle Bereiche der politischen Bildung stehen vor neuen Aufgaben: Schule, Jugend- und Erwachsenenbildung, soziale Arbeit und universitäre Bildung. Nicht nur die Ankommenden müssen sich neu orientieren und bei der Teilhabe an unserer Gesellschaft unterstützt werden, auch die hier Lebenden müssen lernen, sich auf die geänderte Situation einzustellen.

Der politischen Bildung stellen sich dabei vor allem folgende Aufgaben:
  • Vermittlung von Informationen über Migrationsprozesse, Grund- und Menschenrechte
  • Reflexion über alltägliche Erscheinungsformen von Rassismus und Dominanzkultur
  • Angebote der Professionalisierung für Menschen, die mit Geflüchteten arbeiten
  • Beiträge zum Perspektivwechsel zwischen geflüchteten Menschen und Berlinerinnen und Berlinern
  • Angebote für neue Einwohnerinnen und Einwohner, Teilhabemöglichkeiten im demokratischen Handlungsrahmen kennenzulernen
  • Foren der Diskussion und des Austauschs zu gesellschaftlichen Entwicklungsperspektiven schaffen

Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass gerade solche Ansätze, wo nicht über, sondern gemeinsam mit geflüchteten Menschen gearbeitet wird, für fast alle Bildungsträger Neuland darstellen.

Politische Bildung wird auch ihre Grundsätze und ihr Selbstverständnis reflektieren und weiterentwickeln müssen: Welches sind angesichts der Entwicklungsprozesse die angemessenen didaktischen Konzepte? Welche methodischen Zugänge müssen gewählt werden, um verschiedene Zielgruppen, auch Menschen mit Fluchterfahrungen, zu erreichen? Welche Bedeutung haben die internationalen Menschenrechtskonventionen für die politische Bildung? Wie müssen Ansätze des transkulturellen Lernens, der Antidiskriminierungsarbeit, der Diversity-Pädagogik, der postkolonialen Theorie etc. in die Konzepte der politischen Bildung integriert werden?

Die Prozesse sind im Fluss, jede Reflektion und Diskussion kann nur Zwischenergebnisse zum Ziel haben. Sozialwissenschaften und die Profession der politischen Bildung müssen gemeinsam künftige Entwicklungen und Perspektiven diskutieren.

Die Deutsche Vereinigung für politische Bildung und die Landeszentrale für politische Bildungsarbeit Berlin laden gemeinsam zu der Tagung „Exilland Deutschland? Herausforderung für die politische Bildung“ ein, um sich der gemeinsamen Diskussion der Professionen zu stellen.

Weitere Informationen zum Ablauf und zu den Mitwirkenden entnehmen Sie bitte dem nachstehenden Flyer.

  • Grußworte:

    • Prof. Dr. Sabine Achour (FU Berlin)
    • Thomas Gill (Leiter der Berliner Landeszentrale für politische Bildung)
  • Mitwirkende:

    bitte dem Flyer entnehmen

  • Datum:

    Freitag, den 01. Juli 2016

  • Zeit:

    von 10.00 bis 16.00 Uhr

  • Ort:

    Berliner Rathaus, Rathausstr. 15, 10178 Berlin, Louise-Schröder-Saal / Stadtplan ##icon:stadtplan##

  • Entgelt:

    Die Teilnahme ist entgeltfrei

  • Anmeldung:

    Die Anmeldung zu dieser Veranstaltung ist nicht mehr möglich

  • Ansprechperson:

    Thomas Gill, E-Mail, Telefon (030) 90227 4961