Flucht und Asyl sind die meist diskutierten Themen in diesem Jahr – doch selten werden sie aus der Geschlechterperspektive beleuchtet. Zuletzt standen die Vorfälle an Silvester in Köln im öffentlichen Fokus. Dieser Anlass wurde von rechtspopulistischer Seite genutzt, um Stimmung gegen Geflüchtete zu machen und diese durch die angebliche Verteidigung von Frauenrechten zu legitimieren. Die Berichterstattung und der allgemeine Umgang mit den Ereignissen lassen ebenfalls viele Fragen offen. Statt einer breiten gesellschaftlichen Diskussion über sexuelle Belästigung und Sexismus gerieten (zunehmend) vermeintliche Eigenschaften (und Merkmale) von männlichen Migranten und Geflüchteten und Stimmen für die Verschärfung des Asylrechts in den Fokus. Die Vereinnahmung von gleichstellungspolitischer Rhetorik für rassistische und antimuslimische Zuschreibungen ist kein neues Phänomen, jedoch haben sie die Debatte um Asylpolitik in diesem Jahr maßgeblich verändert.
Welche Auswirkungen haben die Ereignisse von Köln auf die Berichterstattung und Debatten über Geflüchtete? Wie hängen Sexismus und Rassismus im Asyldiskurs zusammen und wie kann und sollte politische (Bildungs-)Arbeit darauf reagieren? Diese Fragen werden wir mit unseren Expertinnen und Ihnen diskutieren.