Leichte Sprache
DGSBurkhart Denger rezitiert Gedichte von Hilde Domin, Bertolt Brecht, Mascha Kaléko, Walter Mehring, Max Hermann-Neiße und anderen.
Auch die Komponisten der Werke, die Isabel Eichenlaub zum Teil für Cello solo bearbeitet hat und aufführt, verbindet das Schicksal des Exils: Paul Hindemith, Ernst Krenek und Hanns Eisler, dessen selten gespielter Liederzyklus „Ernste Gesänge“ sein letztes Werk kurz vor seinem Tod war.
Eine große Zahl von Dichtern, Dichterinnen und Komponisten musste Deutschland während des Nationalsozialismus verlassen. Um sich vor Verfolgung zu schützen, mussten sie es auf sich nehmen, in einem fremden Land zu leben. Freunde, Familie, Heimat – alles ging verloren. Sie konnten kaum ihr Leben retten und kaum mehr mitnehmen als den Klang ihrer Sprache, die Töne ihrer Musik. Was es bedeutete, erzwungen im Exil zu leben, davon erzählten fortan ihre Werke.
Die Lesung spannt den Themenbogen „Exil – Migration“ bis ins Heute. Flucht und Vertreibung – in Zeiten der Globalisierung für Millionen von Menschen schonungslose Lebenswirklichkeit. Mit eingebunden in die Lesung sind Ausschnitte aus dem Roman von Marie NDiaye „Drei starke Frauen“. Erzählt werden die Fluchtwege einer jungen Frau durch die afrikanische Wüste bis an die Grenzzäune Europas. Gegenwart wird mit Vergangenheit und die Vergangenheit mit der Gegenwart konfrontiert, beide entwickeln so eine beunruhigende Sogkraft.
