Ringvorlesung ‘Von wegen: Lügenpresse’
Die Bezeichnung „Lügenpresse“ wurde in der Zeit des Nationalsozialismus, aber auch schon viel früher als massenhafte Misstrauenserklärung gegen die Medien verwendet. In jüngster Zeit erfährt der Begriff in Deutschland wieder einen rasanten Aufstieg in rechtskonservativen Gruppen wie AfD und Pegida und ihrem Umfeld. Die Ringvorlesung 2016 fragt nach Ursachen, Bedeutungen, Auswirkungen und internationalen Kontexten dieser pauschalen Diffamierung.
Die Vorlesungsreihe erfolgt in Kooperation mit dem OSI-Club (Verein der Freundinnen und Freunde des Otto-Suhr-Instituts e.V.) .
Eine Übersicht über alle Veranstaltungen dieser Vorlesungsreihe steht Ihnen als Download weiter unten zur Verfügung.
Qualitätssicherung im Journalismus in der Aufmerksamkeitsökonomie: Vernachlässigt oder chancenlos?
Prof. Dr. Stephan Russ-Mohl ist ausgewiesener Experte in den Bereichen Qualität im Journalismus, redaktionelles Qualitätsmanagement sowie Ökonomik des Journalismus. In seinem Vortrag weist er auf den schleichenden Verfall journalistischer Glaubwürdigkeit hin und sieht die Verantwortung bei den Medienmachern selbst, die sich seiner Analyse zufolge einer Qualitätssicherung der eigenen Arbeit bislang verweigert haben. Er erklärt: „Die Digitalisierung und der Siegeszug der sozialen Netzwerke zwingen den Journalismus zu Rückzugsgefechten, die den Kampf gegen Desinformation in der Aufmerksamkeitsökonomie zusehends aussichtslos werden lassen.“