Hiroshima und Nagasaki: Die Atombombe und ihre Folgen

Vor 75 Jahren wurden erstmals – und bis heute zum Glück auch zum einzigen Mal – Atombomben in einem Krieg eingesetzt. Im Zweiten Weltkrieg warfen die USA im Kampf gegen Japan am 6. August 1945 eine Atombombe über Hiroshima ab, am 9. August 1945 folgte der Bombenabwurf auf Nagasaki. Bei den Atombombenabwürfen starben rund 100.000 Menschen sofort und weitere 130.000 Menschen wenig später. Zahlreiche weitere Opfer folgten in den Jahren danach. Die beiden Städte wurden zu großen Teilen zerstört. Wenige Tage später kündigte der japanische Kaiser die Kapitulation Japans an; der Zweite Weltkrieg war damit auch außerhalb Europas beendet.
Den Ereignissen vorausgegangen war eine intensive Forschungsarbeit im sogenannten „Manhattan Project“, in dem die Atombombe entwickelt wurde. Auch war in den engsten politischen Zirkeln um den amerikanischen Präsidenten das Für und Wider des Einsatzes der Bombe intensiv diskutiert worden. Am Ende stand die Entscheidung für die Bombenabwürfe. Die ungemein zerstörerische und tödliche Kraft der Atombombe prägt die sicherheitspolitische Lage und Diskussion in der Welt bis heute maßgeblich.

Dass die Atombombe gegen Japan eingesetzt wurde und nicht gegen Deutschland, lag daran, dass ihre Entwicklung erst nach der Kapitulation von Nazi-Deutschland abgeschlossen war. Darauf weist der Historiker Gerhard Krebs im Podcast von RadioWissen hin. Infrage gestellt wird in dem Podcast die These, dass die Bomben zu einem schnelleren Kriegsende führten und dadurch eventuell sogar Leben retteten:
https://www.br.de/mediathek/podcast/radiowissen/hiroshima-und-nagasaki-atombomben-auf-grossstaedte/1801803

Ein historisches Tondokument liefert Archivradio von SWR2 mit Präsident Trumans Radioansprache zum Atombombenabwurf auf Hiroshima:
https://www.swr.de/swr2/wissen/archivradio/praesident-truman-august-1945-radioansprache-atombombe-auf-hiroshima-100.html

Die arte-Mediathek widmet dem Thema Atom-Bombe eine ganze Kollektion von Filmbeiträgen: https://www.arte.tv/de/videos/RC-019825/atombombe/

In ihrer Dokumentation „Als die Sonne vom Himmel fiel – Eine Spurensuche in Hiroshima“ spricht die Regisseurin Aya Domenig mit Zeitzeug:innen und Kolleg:innen ihres Großvaters, der die Atombombenexplosion über der japanischen Stadt Hiroshima als junger Arzt miterlebt, aber zeitlebens nie darüber gesprochen hat. Die Protagonist:innen des Films sind heute noch fast täglich unterwegs, um in öffentlichen Vorträgen über die Gefahren der Atomkraft sprechen.
https://www.3sat.de/dokumentation/geschichte/als-die-sonne-vom-himmel-fiel-102.html (verfügbar bis zum 04.09.2020 in der 3sat-Mediathek)