Zwei Dokumentationen zum Jahrestag des Terrorangriffs der Hamas

Seit dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 ist in Israel nichts wie vorher. Und seit der militärischen Reaktion der israelischen Armee auf diesen Angriff ist auch das Leben der Menschen in Gaza aus den Fugen geraten. Der Nahostkonflikt spaltet die Weltöffentlichkeit in unversöhnlich scheinende Lager. Die ARD sendet anlässlich des Jahrestages einen Dokumentarfilm, der die Opfer beider Seiten, Israelis und Palästinenser:innen, in den Mittelpunkt stellt. Für das ZDF beleuchtet der Dokumentarfilmer Marcel Mettelsiefen den Konflikt zwischen Palästinenser:innen und jüdischen Siedler:innen aus der Perspektive von Heranwachsenden auf beiden Seiten.

Die ARD-Dokumentation von Robin Barnwell erzählt die Geschichte des Konflikts aus der Perspektive der Opfer der Gewalt auf beiden Seiten. Der bewegende Film zeigt das Leid von Menschen, die nur wenige Kilometer voneinander entfernt leben, die jedoch Welten trennen. Die 17-jährige Agam erzählt, wie Hamas-Kämpfer sie als Geisel nahmen, in den Tunneln versteckten und wie sie in Todesangst lebte, bis sie freigelassen wurde. Der Fotograf Ibrahim dokumentiert mit seiner Kamera die Bombardierung von Gaza und ihre Folgen. Er selbst verliert durch die Bombardierung Familienangehörige und wird schwer verletzt. Beide Seiten berichten von der Trauer um getötete Angehörige, von der Angst vor Angriffen, dem Verlust des Zuhauses und von einem Wunsch, der sie vereint: Frieden. »Israel und Gaza – Die Opfer von Terror und Krieg« ist in der ARD Mediathek verfügbar und läuft heute Abend um 23.20 Uhr im Ersten.

ZDF-Doku: »Gefangen im Zorn – Jugend im Westjordanland«

Die zehnjährige Jena lebt mit ihrer Familie im Flüchtlingslager Jenin im Westjordanland, mitten im Zentrum des palästinensischen Widerstandskampfes. Nach dem Terroranschlag vom 7. Oktober 2023 mehren sich auch dort die Übergriffe israelischer Soldaten. Jeden Tag sieht Jena die Zerstörung, hört Bombeneinschläge und Schusswechsel. Rennana ist 16 Jahre alt und Tochter religiöser Siedler in der Nähe von Nablus. Ihr Vater war Rabbiner und wurde von Islamisten ermordet. Sie ist von einem Umfeld aus Gewalt und Hass geprägt und will den Tod ihres Vaters rächen. Beide Mädchen versuchen, ihren Platz im Leben zu finden. Die traumatischen Erlebnisse führen auf beiden Seiten zu einer Radikalisierung, der Hass zur Entmenschlichung der anderen Seite.
Der Film zeigt den unterschiedlichen Alltag der beiden Mädchen. Marcel Mettelsiefen hat sie dabei über den Zeitraum von mehreren Monaten begleitet, um ein Gefühl für das Leben von Heranwachsenden inmitten des erbitterten Konflikts um das Westjordanland zu schaffen.

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