Mit seinen neuen antisemitismuskritischen Bildungsmaterialien rückt der Bundesverbands RIAS jüdische Perspektiven auf Antisemitismus in den Vordergrund. Die Angebote basieren auf den Analysen und erfassten Vorfällen der RIAS-Meldestellen. Sie sollen helfen, antisemitische Erscheinungsformen zu erkennen und geben Anregungen, wie man aktiv dagegen Stellung bezieht. Eingesetzt werden können sie in unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bereichen, etwa in der Polizei, Justiz, Verwaltung.
In einem Interviewprojekt teilen Überlebenden der Schoa ihre Erfahrungen mit Antisemitismus während des Nationalsozialismus und in der Gegenwart. In acht Interviews werden Kontinuitäten und Brüche der antisemitischen Realität beleuchtet. Zusätzlich wurden vier weitere Interviews mit Angehörigen der zweiten und dritten Generation von Schoa-Überlebenden geführt. Diese beleuchten die Weitergabe von Traumata in den Nachfolgegenerationen. Zudem werden antisemitische Vorfälle in Illustrationen – sogenannten Graphics – in narrativer Form für die Bildungsarbeit aufbereitet. Die Graphics thematisieren wie sich Antisemitismus auf Jüdinnen:Juden auswirken kann und beleuchten dabei das Spannungsfeld zwischen der Sichtbarkeit jüdischer Identität und der eigenen Sicherheit.
Die Bildungsmaterialien können in der Erwachsenen- und Jugendbildung (ab 14 Jahren) genutzt werden. Zu allen Materialien gibt es Methodenanleitungen für den praktischen Einsatz. Workshops und Seminare für Erwachsene können in verschiedenen Berufsfeldern individuell gebucht werden. Die Angebote richten sich insbesondere an Multiplikator:innen.
Das Bildungsangebot des Bundesverbands RIAS ist unter https://report-antisemitism.de/education verfügbar.