EUROMAT bietet alternative Orientierungsmöglichkeit zur Europawahl

Mit einem neuen interaktiven Wahlinformationsangebot wollen drei zivilgesellschaftliche Organisationen die Perspektive auf die Europawahl am 9. Juni 2024 erweitern. 20 Fragen bieten Bürger:innen Einblick in die Standpunkte der europäischen Parteien im Vergleich zur eigenen Position.

Die pro-europäischen zivilgesellschaftlichen Organisationen Pulse of Europe und Polis180 sowie der Blog Der (europäische) Föderalist wollen mit ihrem EUROMAT dazu beitragen, dass in der Europawahl mehr gesehen wird als 27 nationale Wahlen in den Mitgliedstaaten. Der EUROMAT ist ein interaktives Tool, das Wähler:innen ermöglicht, ihre Standpunkte zur Europapolitik mit denen der europäischen Parteifamilien zu vergleichen. Hier liegt der wesentliche Unterschied zum bekannten Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung, der nämlich die Positionen der in Deutschland antretenden Parteien berücksichtigt.

Zwar können bei der Europawahl jeweils nur nationale Parteien gewählt werden – im Parlament kommt es aber auf die europäischen Parteifamilien an. »Da keine nationale Partei ohne ihre Schwesterparteien aus anderen Mitgliedstaaten erfolgreich sein kann, beginnt europapolitische Überzeugungsarbeit oft in der eigenen Fraktion«, sagt der Politikwissenschaftler Manuel Müller, der an der Entstehung des EUROMAT beteiligt war.

Die Programme der europäischen Parteifamilien spiegeln die Positionen wider, auf die sich die unterschiedlichen nationalen Mitgliedsparteien einigen können. Der EUROMAT soll zum Verständnis der politischen Dynamiken im Europäischen Parlament und somit so zu einer politisch informierten europäischen Öffentlichkeit beitragen. Durch seinen gesamteuropäischen Ansatz – die Thesen und die Antworten der Parteien beziehen sich auf alle Mitgliedstaaten – soll der EUROMAT es Bürger:innen ermöglichen, sich in einem gemeinsamen politischen Raum zu verorten. Zudem wurde der EUROMAT auf Themen hin ausgerichtet, die auch tatsächlich in die Zuständigkeit der EU fallen und im nächsten Europäischen Parlament auf der Tagesordnung stehen könnten.

Logo: Blog mit Steinbock auf dem O