Schaut man auf den Osten Deutschlands ist es wie ein Blick in ein Kapitalismus-Labor. Hier kam der Kapitalismus vor rund 30 Jahren über ein Land und Menschen ohne bemerkenswertes Eigenkapital. Die neue MDR-Doku »Die Milliarden der Anderen« erzählt ausgehend von der gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage die großen aktuellen und künftigen Herausforderungen der ostdeutschen Gesellschaft und davon wie sich die Transformationsprozesse auf weltweite Prozesse projizieren lassen.
Der Markt regelt alles, Fleiß und Arbeit schaffen Wohlstand, Kapitalismus braucht Wachstum: Was ist dran an den großen Grundsätzen des Kapitalismus? Und wie funktionieren sie in Ostdeutschland – einer Region, die erst vor gut 30 Jahren mit dem Kapitalismus begonnen hat, und das komplett ohne Eigenkapital.
Wie erfolgt die Großansiedlung eines Weltkonzerns wie DHL und was muss die Politik dafür möglich machen? Was passiert, wenn im Ostseebad Binz rund eine Milliarde Euro Investorengeld in eines der größten Immobilienprojekte Europas fließen und doch kein lebenswerter Ort entsteht? Und wie geht es eigentlich den Menschen an Orten wie Zeitz, die der Kapitalismus offensichtlich vergessen hat?
Die Entwicklung in Ostdeutschland steht dabei symbolhaft für Mechanismen und Transformationsprozesse, die heute weltweit in unterschiedlichen Ausprägungen stattfinden.
In der Dokumentation kommen verschiedene Betroffene vom Bäckermeister bis zum Managing Director eines Weltkonzerns zu Wort. Sie schildern ihre persönliche Sicht auf den aktuellen Zustand und die Zukunft der sozialen Marktwirtschaft. Gefragt wird, inwieweit Deutschland als Wirtschaftsstandort für die zukünftigen Herausforderungen gut aufgestellt ist und wie viel Steuerung die Wirtschaft verträgt.