Angesichts der Wucht der Fridays-for-Future-Bewegung ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) wenig überraschend: Umwelt- und Klimaschutz sind für Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis 27 Jahren von großer Bedeutung. Deutlich spannender ist der Befund, dass dieses Umweltbewusstsein den Weg in eigenes ehrenamtliches Engagement ebnet.
»Junge Menschen sind nicht nur Zuschauer, sondern aktiv: Über 80 Prozent der jungen Generation interessieren sich für Klima- und Umweltschutz, wobei mehr als 16 Prozent aktiv handeln – ein enormes gesellschaftliches Potenzial«, so DSEE-Vorständin Katarina Peranić. »Gesellschaftliche Anerkennung wird als Schlüsselfaktor gesehen, um das Engagement junger Menschen für Umwelt- und Klimaschutz weiter zu stärken.«
Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:
- 82,1 Prozent der befragten Jugendlichen und jungen Erwachsenen geben an, dass die Themen Klima- und Umweltschutz für sie relevant sind.
- 16,3 Prozent der Befragten bezeichnen sich selbst als Engagierte für Klima- und Umweltschutz.
- Weitere 29,3 Prozent können sich ein Engagement in diesem Bereich für die Zukunft vorstellen. Das ist ein enormes gesellschaftliches Potenzial.
Ein besonders interessantes Ergebnis der Umfrage ist die frühzeitige Einbindung junger Menschen in die Themen Klima- und Umweltschutz. Mehr als ein Drittel der Teilnehmenden (36,7 Prozent) begann bereits im Alter von unter 17 Jahren mit dem Engagement. 42,7 Prozent der Befragten sind seit fünf Jahren oder länger aktiv. Über die Hälfte – 57,3 Prozent – fand in den letzten vier Jahren zum Engagement.
Die Art des Engagements im Bereich Klima- und Umweltschutz ist vielfältig:
- 66,7 Prozent der Befragten engagieren sich in praktischen Tätigkeiten vor Ort. Sie legen etwa Blühwiesen an, sammeln Müll oder organisieren Informationsstände.
- 36,8 Prozent der Engagierten nutzen digitale Plattformen für ihre Aktivitäten, indem sie beispielsweise Social-Media-Posts, Videos oder digitale Kampagnen erstellen.
Besonders hervorzuheben ist die Gruppe der sogenannten »Super-Aktiven«. Diese jungen Menschen sind täglich für Klima- und Umweltschutz aktiv. 84,4 Prozent von ihnen engagieren sich gleichzeitig auch in anderen gesellschaftlichen Bereichen. Dieses Ergebnis legt nahe, dass das Engagement für Klima- und Umweltschutz eine große gestalterische Kraft hat, Kompetenzen fördert und junge Menschen an demokratische Beteiligungsformate heranführt.
Kostenlose Online-Weiterbildung für junge Engagierte zum Leben und Wirtschaften in planetaren Grenzen
Wahrscheinlich nicht abgesprochen, dennoch sehr passend zu den aktuellen Studienergebnissen der DSEE weist die Umweltorganisation WWF Deutschland auf ihr neues Weiterbildungsangebot für junge Engagierte zum Thema Planetare Grenzen hin. Planetare Grenzen sind für viele politische Entscheidungen relevant. Was aber sind die Planetaren Grenzen eigentlich und welche politischen Impulse braucht es für ein nachhaltiges Wirtschaftssystem? Der Digital Deep Dive: Leben und Wirtschaften in Planetaren Grenzen des WWF vermittelt den Teilnehmenden, wie sie politische Forderungen faktenbasiert einordnen können. Weitere Infos zu diesem kostenlosen Angebot finden sich unter https://www.wwf.de/oneplanet-politik