Das WDR-Hörspiel »Playblack Radio« ist von der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste zum Hörspiel des Jahres 2023 gekürt worden. »Playblack Radio« inszeniert eine fiktive Radioshow, in der die deutschen Stimmen schwarzer Hollywoodstars auf weiße Schwarze Musik treffen, auf Pseudo-Wissenschaft und die Polizei der Political Correctness. Die Jury entschied sich für das Hörspiel, weil »hier viele langwierige und viel gehörte feuilletonistische Debatten ein Ende, eine Erlösung finden“. Das Stück sei »in der zynischen Auseinandersetzung mit dem Schwarzsein auf der nicht visuellen Ebene aktueller denn je.«
In »Playblack Radio – Was ist eigentlich eine ‚schwarze Stimme‘?« von Joana Tischkau und Jan Gehmlich geht es um akustischen Schein und Projektionen, um Stereotype von Gangstern, Spaßvögeln und Brutalos, wie wir sie aus Hollywoodfilmen und Fernsehsendungen kennen. Denn daher stammt ein großer Teil der weißen deutschen Imagination darüber, wie Schwarze Menschen sich verhalten, wie sie aussehen – und wie sie klingen. Der andere Teil stammt von Musikern wie Tupac Shakur, Cardi B, Beyoncé und Roberto Blanco. Aber was ist mit Tom Jones, Christina Aguilera, Amy Winehouse oder Gentleman? Wie werden »schwarze« und »weiße« Stimmen konstruiert, durch welche Zuschreibungen sind unsere Hörerfahrungen vorgeformt? In einer hochgetunten Show irgendwo zwischen Morningtalk, Comedy und Musikshow treffen die stereotypisierten Klangperformances zusammen und übersteuern sich bis zum Zusammenbruch. Die Erstausstrahlung war am 30. April 2023.