Der Begriff »Islamismus« ist vielschichtig und in seiner Verwendung oft mehrdeutig. Nicht immer ist klar, wofür Wörter wie »Islamismus«, »Dschihadismus«, »Politischer Islam« oder »Salafismus« stehen und wie sich ihre Bedeutung in unterschiedlichen Zusammenhängen verändert. Gleichzeitig begegnen uns die Begriffe immer wieder in einer breiten Berichterstattung über islamistische Anschläge oder islamistische Regimes im Nahen und Mittleren Osten. Erschwerend kommt die vielfältige politische Instrumentalisierung dieser Begriffe hinzu. In Deutschland liegt der Fokus im Kontext des Islamismus vor allem auf Radikalisierungsprozessen, die viele Menschen verunsichern und eine Vielzahl an Präventionsprogrammen, pädagogischen Konzepten und Sicherheitsmaßnahmen nach sich ziehen. Eine Folge dieser Verunsicherung ist, dass Menschen muslimischen Glaubens allzu oft unter Generalverdacht gestellt werden, obwohl sie selbst am häufigsten Opfer islamistischer Anschläge sind.
Mit ihrer jetzt erschienenen Einführung liefert die Islamwissenschaftlerin Sabine Damir-Geilsdorf allen Interessierten einen fundierten Überblick über historische und aktuelle Entwicklungen im Themenfeld Islamismus. Sie erklärt dabei wichtige Begriffe und ordnet Zusammenhänge ideengeschichtlich ein. Neben einer kurzen Geschichte des Islamismus in Deutschland beleuchtet sie auch das Spannungsfeld zwischen Demokratie und Islamismus. Sie geht auf Radikalisierungsprozesse ein und bespricht Ansätze zur Prävention genauso wie sie Wechselwirkungen zwischen antimuslimischem Rassismus und religiös motiviertem Extremismus aufzeigt.
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