Männlichkeits-Influencer erreichen auf Plattformen wie YouTube und TikTok Millionen junger Männer. Sie propagieren männliche Dominanz und weibliche Unterwürfigkeit, verharmlosen oder glorifizieren Gewalt gegen Frauen. Rechtspopulist:innen positionieren sich bewusst im Umfeld der sogenannten Mannosphäre, ein Überbegriff für überwiegend frauenverachtende Bewegungen, um mit ihren rechtsnationalen Narrativen eine junge Zielgruppe zu erreichen.
Die Autorinnen Stefanie Delfs und Antonia Märzhäuser haben in Online-Communitys recherchiert und begleiteten junge Männer, die tief drin stecken in der Welt der toxischen Männlichkeit sowie Männer, die sich davon losgesagt haben. Das ARD radiofeature unter dem Titel »Der autoritäre Mann – Doku über Frauenhass im Netz« ist in der ARD Audiothek als Podcast verfügbar.
Während einige Teile der Mannosphäre Fitness- und Finanztipps mit männlichen Überlegenheitsideologien vermengen, propagieren andere Zerstörung und Aussichtslosigkeit. Männer, die unfreiwillig zölibatär leben (Incels genannt), tauschen in Foren Amoklauf- und Vergewaltigungsfantasien aus und richten ihren Hass nicht nur gegen Frauen und die Gesellschaft, sondern auch gegen sich selbst.
Doch die Mannosphäre eint nicht nur ihr Hass auf Frauen. Ihr Hang zu Verschwörungsideologien und ihr reaktionäres Gesellschaftsbild sind ein Nährboden für autoritäres und demokratiefeindliches Gedankengut. Extremismusexpert:innen warnen, die Mannosphäre berge nicht nur Gewaltpotenzial, sie diene auch als Katalysator für antidemokratische Bewegungen.