Ihre Mutter war drogenabhängig. Sie landete schon als Teenager auf der Straße. Inzwischen hat Janita-Marja Juvonen den beschwerlichen Weg aus der Obdachlosigkeit geschafft. Am kommenden Freitag wird sie im Zentrum am Zoo der Berliner Stadtmission davon erzählen – und vorher aus ihrem druckfrischen Buch »Die Anderen – Die harte Realität der Obdachlosigkeit« lesen.
Spannend sind dabei die Einblicke, die die junge Autorin den Zuhörenden gewährt, wenn sie von ihren persönlichen Erfahrungen als obdachlose Frau erzählt. Immerhin lebte Janita-Marja Juvonen 14 Jahre lang auf der Straße.
Dennoch ist ihr Buch mehr als ein autobiografisches Werk: Sie erkundet stattdessen eine verborgene Gesellschaft, die mitten unter uns existiert. Dabei öffnet sie den Leser:innen die Augen für die Lebenswirklichkeit Obdachloser – und regt zugleich für einen Perspektivwechsel an: Janita-Marja Juvonen wünscht sich, dass obdachlosen Frauen mit der Würde und dem Respekt begegnet wird, die jedem Menschen zustehen.
Sie versorgt Interessierte mit praktischen Ratschlägen beim Umgang mit obdachlosen Menschen, um Hemmschwellen abzubauen und Vorurteile zu überwinden. »Lassen Sie sich dazu inspirieren, Ihre Berührungsängste abzubauen und die Nöte von Menschen am Rande der Gesellschaft zu verstehen«, so die Autorin. Sie will Auslöserin einer neuen Bewegung sein und plädiert für Verständnis, Empathie und Umgang auf Augenhöhe.
Nach der Lesung haben die Anwesenden die Möglichkeit, mit Janita-Marja Juvonen zu diskutieren.