Sie wurde gestern 102 Jahre alt, ist Holocaustüberlebende und unermüdliche Zeugin der Erinnerung: Margot Friedländer. Das ZDF-Dokudrama »Ich bin! Margot Friedländer« zeichnet ihre bewegende Lebensgeschichte nach.
Margot Friedländer wurde am 5. November 1921 in Berlin geboren. Ihre Mutter und ihr Bruder wurden 1943 von der Gestapo verhaftet und kamen in das Vernichtungslager nach Auschwitz. Die damals 22-jährige Margot tauchte unter, versteckte sich, färbte sich die Haare, ließ sogar ihre Nase operieren. 15 Monate lang konnte sie sich vor der Gestapo verstecken, bis sie im Frühjahr 1944 aufgegriffen und in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert wurde. Margot überlebte.
Nach der Befreiung heiratete sie Adolph Friedländer, einen Bekannten aus Berlin, den sie in Theresienstadt wiedergetroffen hatte. Das Ehepaar emigrierte in die USA, baute sich dort ein neues Leben auf. Erst nach dem Tod ihres Mannes besuchte Margot 2003 auf Einladung des Berliner Senats ihre alte Heimatstadt. Seit 2010 lebt sie wieder in Berlin und besucht regelmäßig Schulen, um jungen Menschen von ihrem Leben zu berichten.
Erinnerungen von Margot Friedländer, die ihre Erlebnisse sehr eindringlich schildert, bilden den Leitfaden des Films von Raymond Ley, der die Geschichte einer jungen Frau zwischen Einsamkeit, Verlust, Übergriff und Verfolgung erzählt. »Ich bin! Margot Friedländer« ist ab sofort in der ZDFmediathek verfügbar und wird morgen um 20.15 Uhr im ZDF ausgestrahlt.
Zur Vertiefung stehen neben dem Film in der ZDFmediathek zahlreiche weitere Beiträge zum Thema Holocaust und Verfolgung in der NS-Zeit zur Verfügung. Ausschnitte aus Interviews mit Margot Friedländer sind als Creative Commons kostenlos abrufbar.