Im Juni haben rund 100 migrantische Berliner Organisationen 13 Vertretungen von Menschen mit Migrationsgeschichte in den Landesbeirat für Partizipation gewählt. Am vergangenen Mittwoch hat dieser Landesbeirat nun seine Arbeit aufgenommen.
Der Landesbeirat berät den Senat in Fragen der Partizipation und Teilhabe. Die Beratung betrifft alle Senatsressorts und zielt darauf ab, gemeinsam Strategien zu erarbeiten, die eine gleichberechtige Teilhabe von Menschen mit Migrationsgeschichte ermöglichen. Im Landesbeirat arbeiten Vertretungen von Menschen mit Migrationsgeschichte mit Staatssekretärinnen und Staatssekretären, Bezirksbürgermeisterinnen und -meistern sowie Verbänden und Organisationen wie dem Flüchtlingsrat, der Industrie- und Handelskammer, dem Deutschen Gewerkschaftsbund und Wohlfahrtsverbänden zusammen.
Der Landesbeirat für Migration tagt unter Leitung von Integrationssenatorin Cansel Kiziltepe. Anlässlich der konstituierenden Sitzung betonte die Senatorin den Willen des Berliner Senats, Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte in politische Entscheidungsprozesse einzubinden: »Wir diskutieren unsere politischen Vorhaben mit den Mitgliedern des Landesbeirats und beziehen so die breite Expertise der Gremiumsmitglieder in unser Regierungshandeln ein. So festigen wir das Vertrauen aller Berlinerinnen und Berliner in die Verwaltung.«
Die Beauftragte des Berliner Senats für Integration und Migration Katarina Niewiedzial, ebenfalls Mitglied des Landesbeirats, hob die Relevanz des Gremiums für das demokratische Zusammenleben in der Berliner Migrationsgesellschaft hervor: »Rund 850.000 Berlinerinnen und Berliner über 18 Jahre ohne deutschen Pass dürfen nicht an den Wahlen zum Abgeordnetenhaus teilnehmen. Der Landesbeirat schließt eine Lücke in der demokratischen Mitbestimmung, schafft Repräsentanz und vermittelt zwischen Senat und Zivilgesellschaft.«