Die deutsche Bloggerin Alina Lipp berichtet im Angriffskrieg gegen die Ukraine aus den russisch besetzten Gebieten. Ihre Videos teilt sie mit rund 200.000 Followern. Auf ihrem Telegram-Kanal leitet Alina Lipp fast täglich pro-russische Inhalte ungefiltert weiter, darunter Desinformation und Propaganda. Die dreiteilige Dokumentation »The Princess of Disinformation – Alina Lipp und Putins Krieg« fragt: Wie kommt sie dazu? Wer unterstützt die selbsternannte »Friedensjournalistin«?
Zum ersten Mal gibt Alina Lipp, die den deutschen Leitmedien kritisch gegenübersteht, einem öffentlich-rechtlichen Sender ein ausführliches Interview. Außerdem haben die Autoren mit Wegbegleitern, Kriegsreportern und Experten gesprochen, um für den ersten Film »Wie wird man Alina Lipp?« mehr über die Beweggründe der Bloggerin und Brüche in ihrem Leben zu erfahren.
Aufgewachsen in Norddeutschland, studierte Alina zunächst Umweltschutz und trat den Grünen bei. Ihr Vater, ein russischer Einwanderer, steht auf Seiten Putins und wanderte nach der völkerrechtswidrigen Annexion auf die Krim aus. Immer mehr – so beschreibt es die Doku – gerät Alina Lipp in sein ideologisches Fahrwasser und zog 2021 in die Stadt Donezk – mitten in die russisch besetzte Ostukraine.
»Was mir nachgesagt wird, wenn über mich berichtet wird, dass ich eine Art Kreml-Puppe sei«, das stimme alles nicht, rechtfertigt sich Alina Lipp im Interview. Sie wolle auf die »wahre« Situation aufmerksam machen. Die Rollen in der Ostukraine sind in ihren Augen klar verteilt: Die Ukraine ist der faschistische Aggressor, Russland verteidigt die Menschen. Dass ihre Arbeit der russischen Regierung in die Hände spielt, bestreitet sie nicht. Wie genau ihre Arbeit von russischer Seite unterstützt wird, wie groß Alina Lipps Nähe zu den Machthabern im Kreml tatsächlich ist und welche Folgen ihre Arbeit für die Menschen in den besetzten Gebieten hat, wird in den Folgen »Der Krieg und die Wahrheit« und »Der lange Arm des Kreml« untersucht.