50 Jahre Hanns Eisler Chor Berlin – Jubiläumskonzerte »Fifty/Fifty« am 23. und 24. September

Guppenbild des Hanns Eisler Chores

Seit nunmehr einem halben Jahrhundert vereint der Hanns Eisler Chor Berlin musikalisches und politisches Engagement.

Studierende der Musikerziehung an der Musikhochschule in Berlin (West) wurden unter dem Eindruck der 68er-Bewegung auf den im Westen nahezu unbekannten Komponisten und Schönberg-Schüler Hanns Eisler aufmerksam. Auf der Suche nach Möglichkeiten zur Veränderung der Gesellschaft fanden sie in den Werken Eislers und seinen gesellschaftlichen Positionen eine für sie passende Synthese aus Musik und Politik, die sie als Grundlage eines Eisler-Abends bei den 1. Kulturtagen im Berliner Gesellschaftshaus Neukölln (1972) nahmen. Nach einem rasanten Erfolg trat der Chor beim Gründungskonzert am 6. Juli 1973 erstmals als Hanns Eisler Chor Berlin auf. Er wuchs innerhalb weniger Jahre auf über 60 Mitglieder.

Durchaus ungewöhnlich in der damaligen Zeit der männerdominierten Musikwelt: Christina Hoffmann wurde als Lehramtsstudentin die erste Dirigentin des Hanns Eisler Chores. Nach einiger Zeit kam Susanne Jüdes – ebenfalls Lehramtsstudentin und Gründungsmitglied des Chores – als weitere Dirigentin dazu. Seither leiten sie den Chor als künstlerische Doppelspitze.

Der Chor gab seitdem unzählige Konzerte, überwiegend in Berlin, aber auch in vielen anderen deutschen Städten sowie im Ausland und nahm LPs, CDs und DVDs auf. In seiner Geschichte setzte sich der Chor mit vielfältigen musikalischen Mitteln mit sozialen und realpolitischen Themen auseinander. Wichtige Meilensteine waren u.a. das Programm »Aus Krähwinkels Schreckenstagen« (1977), entstanden aus Anlass des 5. Jahrestages des Radikalenerlasses und mit dem der Chor sehr oft aufgetreten ist, die Konzerte im Rahmen der 27. Berliner Festwochen 1977 mit politischer Chormusik der 20er Jahre oder auch die Eröffnungsveranstaltung zu den 37. Berliner Festwochen, bei denen der Chor die Jüdische Chronik mit dem Jeunesses-Musicales-Weltorchester aufführte. Auch Themen wie Flucht oder Klimawandel hat der Chor in seinen Aufführungen aufgegriffen.

Im Juni 2023 wurden Christina Hoffmann-Möller und Susanne Jüdes für ihr Lebenswerk mit der Geschwister-Mendelssohn-Medaille des Chorverbandes Berlin ausgezeichnet – im Juli dann auch mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande.

Der Hanns Eisler Chor feiert sein 50-jähriges Bestehen: Fifty/Fifty, am Samstag, 23.09 2023 um 20 Uhr und Sonntag, 24.09.2023 um 18 Uhr im Joseph-Joachim-Konzertsaal der Universität der Künste Berlin, Bundesallee 1-2, 10719 Berlin.

Karten und weitere Informationen: www.Hanns-eisler-Chor-Berlin.de

Logo mit Schattenrissen von singenden Menschen sowie Musiknoten und Schriftzug „Fifty/Fifty 50 Jahre Hanns Eisler Chor Berlin Leitung Christina Hoffmann-Möller und Susanne Jüdes“
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