Demokratietag in Berlin am 15. September würdigt demokratisches Engagement der Stadt

Am 15. September ist Internationaler Tag der Demokratie: Zu diesem Anlass findet in diesem Jahr diese Woche Freitag der vierte Berliner Demokratietag statt. Zahlreiche Aktionen und eine berlinweite Kampagne machen das vielfältige demokratische Engagement in unserer Stadt sichtbar – auch jenseits von Wahlen. Der Demokratietag wird von der Stiftung Zukunft Berlin, vom Migrationsrat Berlin und von der Initiative Offene Gesellschaft ausgerichtet. Er wird von der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt gefördert.

Ziel des Demokratietages

Für viele Menschen ist Demokratie ein abstrakter Begriff, den sie vordergründig mit Wahlen und Politik verbinden. Den Organisierenden geht es darum, das Motto „Demokratie ist eine Mitmacht!“ zu vermitteln und aufzuzeigen, dass demokratische Praxis im Alltag bereits von vielen praktiziert wird.

Der Staatsekretär für Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Oliver Friederici, sagt zur Bedeutung des Demokratietages: „Der Berliner Demokratietag ist für mich von sehr großer Bedeutung. Mehr denn je gilt es, das Prinzip demokratischer Teilhabe und Partizipation in Anspruch zu nehmen und so zu bewahren. Es gibt viele Diskurse, die innerhalb unserer Stadt und Gesellschaft geführt werden müssen. Darum ermutige ich alle Bürgerinnen und Bürger, ihre Stimme zu nutzen – sei es innerhalb der Möglichkeit zu wählen oder sich zivilgesellschaftlich zu engagieren.“

Zentraler Festakt auf dem Winterfeldtplatz

Um die verschiedenen Ansätze des Berliner Demokratietags zu bündeln, findet am Freitag, den 15. September 2023 von 14-18 Uhr ein Fest auf dem Winterfeldtplatz statt. Es wird aus einem Markt bestehen, auf dem sich verschiedene NGOs an Ständen vorstellen, darunter die Landesfreiwilligen Agentur (mit der der Demokratietag bereits im zweiten Jahr kooperiert), die Landeszentrale für politische Bildung, das FEZ Berlin und viele weitere. Dazu gibt es ein Bühnenprogramm, das vom Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Joe Chialo, eröffnet wird, Livemusik und Workshops.

Beate Stoffers, Geschäftsführerin und Vorstandssprecherin der Stiftung Zukunft Berlin ergänzt: „Die Grundlage unserer Gesellschaft liegt in der demokratischen Teilhabe. Vor dem Hintergrund der aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen ist es wichtig, dass wir unsere Stimmen erheben, uns selbstwirksam einbringen und für unsere Überzeugungen einstehen. Der Berliner Demokratietag erfüllt eine doppelte Rolle: Er macht nicht nur unser eigenes Engagement in der Stadt sichtbar, sondern inspiriert auch andere dazu, sich an der Mitgestaltung unserer demokratischen Zukunft zu beteiligen.“

Demokratiebox für Schulen und öffentliche Einrichtungen

Die Demokratiebox wurde entwickelt, um Organisationen, Schulen, öffentlichen Einrichtungen und engagierte Gruppen demokratiepolitische Bildung näher zu bringen. Das interaktive Material lädt zum Mitmachen, Mitdenken und Mitgestalten ein. Dazu gehören generelle Fragen zu Demokratie und zum gesellschaftlichen Miteinander. Hinweise und Praxistipps für eine konstruktive Debattenkultur sowie den Einsatz gegen Diskriminierung komplettieren das Angebot. (Die Demokratiebox ist kostenlos über info@demokratietag.berlin bestellbar oder kann auf der Website heruntergeladen werden.)

Wouter Bernhardt von der Initiative Offene Gesellschaft sagt zur Box: „Jedes Jahr entwickeln wir eine Dialogbox, die an möglichst alle Berliner Schulen verteilt wird. So können Lehrer:innen am Berliner Demokratietag eine Unterrichtseinheit durchführen, bei der die Schüler:innen sich alltagsnah mit Demokratie beschäftigen und darüber reflektieren, was sie selbst ändern wollen und tun können, aber auch, wo Barrieren demokratischer Teilhabe liegen. Die Demokratiebox enthält verschiedene niedrigschwellige, spielerische Methoden und Werkzeuge zur Auseinandersetzung mit Demokratie und gleichberechtigter Teilhabe.“

Aktionsfonds, um niedrigschwellig demokratisches Engagement zu fördern

Der im Rahmen des Demokratietags ins Leben gerufene Aktionsfonds ermöglicht es Aktivistinnen, Aktivisten und Organisationen, die bereits zum Thema Demokratie arbeiten, eigene Formate unter dem Dach des Demokratietags durchzuführen und ihre Reichweite zu erhöhen. Es geht darum, auch kleinen und informellen Strukturen, die an anderer Stelle nicht gefördert werden (können) bzw. über keine sonstigen Gelder verfügen, ein Budget für Aktionen zu ermöglichen.

Koray Yılmaz-Günay vom Migrationsrat Berlin sagt: „Der Aktionsfonds wurde initiiert, um kleinere Vereinsstrukturen für ihre Beiträge zur Demokratie und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt wertzuschätzen. Sie ermöglichen tagtäglich demokratische Teilhabe und Sichtbarkeit, etwa für Kinder und Jugendliche, geflüchtete und nicht-geflüchtete Migrant:innen. Gerade ehrenamtlich geführte Vereine haben oft nicht die Kapazitäten, den organisatorischen Aufwand von Antragstellungen zu stemmen und können dadurch oft Förderangebote nicht nutzen. Hier bietet der Aktionsfonds einen niederschwelligen Zugang.“

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